13.10.2009, 14:35 Uhr

Immer mehr Schädlinge für mobile Geräte

Mobile Endgeräte rücken langsam in den Fokus von Cyberkriminellen. Dem Security-Experten Kaspersky zufolge hat sich die Zahl der Malware für mobile Geräte zwischen 2006 und 2009 nahezu verdreifacht.
Der grosse Virenangriff auf mobile Geräte ist zwar ausgeblieben, dennoch sind Malware-Autoren und Kriminelle auch hier nicht untätig geblieben. Zu diesem Schluss kommt die Kaspersky-Studie «Virenschutz für mobile Endgeräte». Den Analysten zufolge hat sich die Zahl der Malware für mobile Geräte zwischen 2006 und 2009 nahezu verdreifacht. Die meisten Virenfamilien und Modifikationen wurden für Symbian entdeckt. Kein Wunder, das Betriebssystem läuft auf fast der Hälfte der weltweit verkauften Smartphones, ist also ein interessantes Ziel für Hacker. Hinter Symbian liegt J2ME, die Java-Version für mobile Geräte. 31 Virenfamilien und 182 Modifikationen sind hierfür aufgetaucht.
Einmal infiziert, versucht die Malware Geld über den Versand von Premium-SMS oder durch den Anruf gebührenpflichtiger Nummer zu verdienen. Allerdings zeigen sich hier auch noch viele Parallelen zur Script-Kiddie-Zeit auf dem PC. Immer noch versuchen Viren die Anwenderdaten zu schädigen, Bilder, Icons oder Systemfarben zu ändern oder Zugriffe auf die Speicherkarte zu blocken. Die dritte Art von Attacken richtet sich gegen möglicherweise installierte Anti-Viren-Programme oder interne Schutzmechanismen der mobilen Betriebssysteme. Anscheinend versuchen die Kriminellen hier auszuloten, ob man die Sicherheitskomponenten aushebeln kann, um so einen vollen Zugriff über die Geräte zu erhalten.
Geht es ums Geld verdienen, haben die Analysten zwei Trends genauer untersucht. Der grösste Teil der J2ME-Trojaner versendet SMS-Nachrichten an eine Premium-Nummer, wodurch Geld vom Konto des jeweiligen Anwenders abgebucht wird. Oftmals verstecken sich diese Trojaner in Programmen, die pornografisches Bildmaterial versprechen, wenn der Nutzer nur schnell genug eine Taste drückt. Mit jedem Tastendruck wird im Hintergrund eine SMS verschickt. Vor allem in Russland würden solche Trojaner hoch im Kurs stehen.
Der zweite Trend kommt ganz ohne Malware aus. Hierbei erhält der Nutzer eine SMS, die entweder über einen vermeintlich verpassten Anruf, einen Gewinn oder einen ähnlichen Glücksfall informiert. Ruft der Nutzer nun die angegebene Nummer an, wird er an eine Premium-Nummer weitergeleitet oder es wird ein teures Abo abgeschlossen. Das bestätigen auch die Verbraucherzentralen, die regelmässig vor solchen Tricks warnen.



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