03.08.2012, 11:41 Uhr

Der olympische WLAN-Polizist

Kurios: In London suchen mit riesigen Antennen ausgerüstete «WLAN-Polizisten» nach privaten WLAN-Hotspots. Diese sind an den Olympischen Spielen nämlich verboten.
Ein WLAN-Polizist im Einsatz in London (Bild: Sadao Turner)
Nebst anderen, naheliegenden Dingen wie Waffen, Sprengstoff und Haustieren sind an den Olympischen Spielen auch WLAN-Hotspots verboten (PDF). Einfach mal schnell das Smartphone zum 3G-Hotspot machen, um mit dem Laptop im Netz zu surfen, ist also nicht erlaubt. Damit sich auch alle brav an das WLAN-Verbot halten, patrouillieren «WLAN-Polizisten», ausgerüstet mit auffälligen Antennen, in den olympischen Zonen von London, wie ein Foto des Twitter-Nutzers Sadao Turner beweist. Die WiFi-Aufspürer scannen die Umgebung nach privaten Hotspots und sorgen dafür, dass diese unverzüglich abgeschaltet werden.

Das grosse Geschäft mit dem WLAN

Doch wozu diese auf den ersten Blick doch eher seltsame Praxis? Einerseits sicherlich, um die WLAN-Frequenzen zu entlasten. Schliesslich müssen die offizielle Infrastruktur und die Geräte der Produktionsfirmen ja einwandfrei funktionieren. Massenhaft Störsignale von privaten WLAN-Hotspots sind da ein Hindernis.

Böse Zungen vermuten aber auch kommerzielle Interessen hinter den Einsätzen der WLAN-Polizei. Wie Die Presse berichtet, betreibt die British Telecom als offizieller Telekommunikationsdienstleister an den Olympischen Spielen ein Netz von 1500 WLAN-Hotspots. Die Nutzung dieser Hotspots ist aber alles andere als günstig: So sollen 90 Minuten umgerechnet knapp 10 Franken kosten, ein ganzer Tag schlägt mit gut 15 Franken zu Buche. Ein gutes Geschäft also, das man sich kaum von privaten Hotspots vermiesen lassen will.



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