Dell Technology Camp
25.10.2013, 07:00 Uhr
Wo Michael Dell auf Linkin Park trifft
Bereits zum sechsten Mal lud Dell Journalisten und Partner zum Technology Camp. In Paris enthüllte das US-Unternehmen die neue mobile Workstation Precision M3800, bat die Band Linkin Park auf die Bühne und plauderte in der Person von Michael Dell höchstpersönlich über Zukunftspläne.
Der IT-Gigant Dell lud diese Woche nach Paris, um am Technology Camp über aktuelle Trends und Neuheiten zu plaudern. Der US-amerikanische Hersteller, der in Europa vor allem als Anbieter von Business-PCs, Server, Speicher- und Netzwerklösungen bekannt ist, enthüllte mit dem Precision M3800 eine mobile Workstation, die satte Prozessor- und Grafikleistung in das Gehäuse eines portablen Ultrabooks packt. Das 15,6-Zoll-Gerät ist nur 18 mm dick und hat ein Ausgangsgewicht von 2,04 kg. Der Quad-Core-Prozessor Intel Core i7-4702HQ (bis 3,2 GHz), bis zu 16 GB RAM und vor allem die professionelle Grafiklösung Nvidia Quadro K1100M mit 2 GB dediziertem Speicher sorgen dafür, dass auch rechenintensive Business-Anwendungen wie z.B. Autodesk problemlos ausgeführt werden können. Ausserdem ist das 15,6-Zoll-Notebook auf Wunsch mit einem QHD+-Display (3200 x 1800 Pixel) erhältlich ? das sich dank Touchscreen auch mit den Fingern bedienen lässt.
Das Precision M3800 ist in der Schweiz ab dem 14. November erhältlich und kostet mindestens 1749 Franken. Nächste Seite: Linkin Park produziert Musikvideo mit Dell-Workstation
Musikvideos dank Dell-Workstations
Mit der US-Band Linkin Park konnte Dell einen prominenten Kunden für seinen Workstations gewinnen. Die vielfach ausgezeichnete Erfolgsband nutzte Dell-Hardware, um zusammen mit der Produktionsfirma Ghost Town Media das neuste Musikvideo zu «A Light That Never Comes» zu produzieren. Band-Mitglied Joe Hahn und Ghost Towns Brandon Parvini beehrten das Technology Camp, um den anwesenden Journalisten einen Blick hinter die Kulissen der Videoproduktion zu gewähren. Die Dell-Workstations hätten Ihnen ermöglicht, das 3D-Rendering für das neue Video in vernnftiger Zeit abzuwickeln. «Bei unserer Arbeit sollte es so sein, dass wir selbst an unsere Grenzen stossen, nicht die Computersysteme», erklärte Parvini. Das war bei der Produktionsfirma, die früher Macs nutzte und dann vollumfänglich auf Windows-basierte Dell-Workstations wechselte, offenbar nicht immer so.
Neben Linkin-Park-Mitglied Joe Hahn tauchte in Paris auch noch ein weiterer prominenter Redner auf ? kein geringerer als Firmengründer und ?besitzer Michael Dell nämlich. Er äusserte sich unter anderem auch zum Aufkauf der Firma und dem damit verbundenen Börsenausstieg, welche auf den Umsatz des Unternehmens bezogen «die grösste Privatisierung in der Geschichte» darstelle. Michael Dell betonte, dass ihm dieser Schritt, der ihn wieder zum alleinigen Machthaber in der Firma machte, ermögliche, längerfristige Strategien auszuarbeiten und nicht immer kurzfristig und börsenorientiert handeln zu müssen. So ermögliche es seiner Firma beispielsweise auch, mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren. Luft nach oben sieht der optimistische Firmenchef in allen Bereichen, sei es Hardware, Software oder Services. Treibende Kraft hinter dem erhofften Wachstum sollen die Entwicklungsländer sein, in der man die nächste Milliarde potentieller Dell-Kunden erwarte. Dell betonte auch, dass man in den letzten fünf Jahren rund 30 Firmen akquiriert habe und so sein Know-How ständig erweitere. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Windows RT war ein Fehler
Windows RT war ein Fehler
Auf den neben Intel wichtigsten Partner Microsoft angesprochen, sprach Michael Dell den bemerkenswert offenen Satz: «Windows RT war ein Fehler». Kein Wunder also, dass man bei den Anfang Oktober vorgestellten neuen Tablets der «Venue»-Familie auf ein RT-Gerät verzichtete. Stattdessen setzt Dell auf Android und Windows 8.1, das laut Michael Dell «einiges in Ordnung bringt», was Windows 8 seiner Meinung nach offenbar angerichtet hatte. Auch Neil Hand, Vice President Dell Tablets & Performance PCs, sieht momentan kaum eine Daseinsberechtigung für Windows RT. Die Vorteile gegenüber Windows 8 seien einfach zu bescheiden, die Nachteile überwiegten: «Unsere Venue Pro Tablets sind so leicht, so ausdauernd und so günstig, dass die ARM-Architektur hier kaum Vorteile bringen würde». Entsprechend sieht man sich auch gut aufgestellt gegen Microsofts Surface Pro 2: «Das Venue Pro ist günstiger und hat die bessere Akkulaufzeit».
Grundsätzlich sei schon Platz für ein mobiles Betriebssystem, das keine Legacy-Anwendungen unterstütze, doch vielleicht sei die Zeit dafür noch nicht reif. Der Trend zu mobilen Geräten sei allgegenwärtig, so Hand. «Die Leute sind immer mehr an kleine Geräte gewöhnt ? das erste, womit Kinder heute in Berührung kommen sind nicht Computer, sondern Smartphones.» Ausserdem würden die Grenzen zwischen Arbeit und Vergnügen zunehmend verschwimmen.
Flash-Speicher zum Preis von Festplatten
Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler in Dells Geschäftsmodell ist die Serversparte, wo sich die US-Firma insbesondere auch als Anbieter von Speicherlösungen etabliert hat. «Dell liefert mehr TeraByte aus als jede andere Firma in der Welt», so Michael Dell. Sein Unternehmen hat sich insbesondere auch auf Flash-Speicher spezialisiert. Dell rühmt sich damit, Flash-Speicher für Rechenzentren zum Preis von normalen Festplatten anzubieten. Ein weiterer Slogan lautet: «Dell bietet Flash-Speicher zu einem Fünftel des Preises anderer Anbieter von SSD-Lösungen an». Mit gutem Grund: Laut Dell ist der Preis bei immer mehr Kunden das entscheidende Argument, wenn es um die Anschaffung von Speicher geht. Denn die meisten Kunden nutzten ohnehin nur Bruchteile der Funktionen, die teurere Speicherlösungen böten. Ebenfalls zunehmend, wenn auch auf deutlich kleinerem Niveau, sei die Zahl der Kunden, die einen möglichst hohen Datendurchsatz als oberste Priorität setzten. Auch diese Kunden kann Dell mit (entsprechend höherpreisigen) SSD-Lösungen bedienen. Der traditionell hohe Anteil an Kunden, denen das Preis-Leistungsverhältnis am wichtigsten ist (also ein Kompromiss zwischen Preis und Leistung), nehme hingegen stetig ab. Lesen Sie auf der nächsten Seite: PowerEdge VRTX: Ein RZ zum mitnehmen
PowerEdge VRTX: Ein RZ zum mitnehmen
Was das Servergeschäft betrifft, stellte Dell in Paris stolz seinen jüngsten Wurf zur Schau, das All-in-One-Serversystem PowerEdge VRTX. Das bereits seit dem Sommer erhältliche System vereint die Leistung eines kleinen Server-Racks in der Verpackung eines kompakten, rund 75 Kilogramm schweren Tower-Servers. Im Innern finden bis zu vier Blade-Server Platz. Die Festplatten-Slots fassen bis zu 48 TeraByte Speicher, auch ein Gigabit-Switch ist bereits integriert. Überdies lässt sich das gesamte VRTX-Ökosystem bequem über eine Webkonsole überwachen und verwalten.
Mit dem Startpreis von gut 10 000 Franken ist der Dell PowerEdge VRTX die ideale Lösung für KMU und Zweigstellen von Grossfirmen, zumal auch wie geschaffen für Virtualisierungslösungen wie VMWare. Wo früher vielleicht zwei oder drei Server in einem überdimensionierten Rack vor sich hin vegetierten, kann heute ein VRTX dieselben Aufgaben wesentlich platzsparender und dabei erst noch für Serververhältnisse flüsterleise übernehmen, wie wir in Paris selbst feststellen konnten. Aufgrund seiner Grösse ist der VRTX auch erste Wahl für Anwendungsszenarien wo Mobilität gefragt ist - Dell konnte beispielsweise das Formel-1-Team von Caterham als Kunden gewinnen.