UMB-CEO im Interview 03.05.2021, 10:03 Uhr

«Beide Teams ergänzen mit ihrem Know-how unser Portfolio perfekt»

UMB übernimmt die beiden Tech-Unternehmen Ubitec und Meshtec. Der CEO Matthias Keller spricht im Interview über die Beweggründe und erklärt, was sich mit den Akquisitionen verändert.
Matthias Keller, der CEO von UMB
(Quelle: UMB)
Der Chamer IT-Dienstleister UMB hat die Firmen Ubitec aus Wallisellen und Meshtec aus Zürich übernommen (Computerworld berichtete). Im Interview gibt der UMB-CEO Matthias Keller Auskunft über die Beweggründe. Zudem erklärt er, welche Geschäftsfelder sich damit für seine Firma öffnen und welche Veränderungen die Akquisitionen mit sich bringen.
Computerworld: UMB hat die Tech-Unternehmen Ubitec und Meshtec gekauft. Weshalb?
Matthias Keller: Diese Verstärkungen sind die logische Konsequenz unserer Strategie, als Partner unsere Kunden ganzheitlich in ihrer Business- und Technologie-Transformation begleiten zu können. Das Ubitec-Team verstärkt unsere Softwareentwicklungskompetenz massiv und hat zukunftsweisende Software-Produkte im Portfolio. Die neuen Kollegen der Meshtec wiederum bringen wertvolles Spezialistenwissen in den Themen Cloud-Technologien und DevSecOps mit. Beide Teams ergänzen mit ihrem Know-how unser Portfolio perfekt.
CW: In welchem Bereich bewegen sich die Kaufpreise der beiden Unternehmen?
Keller: Über die Kaufpreise haben wir Stillschweigen vereinbart. So viel kann aber gesagt sein. Es kommen hier Unternehmer zusammen, die strategisch, kulturell und kommerziell hervorragend zusammenpassen und dementsprechend alle auch zukünftig vom gemeinsamen Erfolg profitieren werden.
CW: Welche neuen Geschäftsfelder eröffnen sich für UMB durch die beiden Übernahmen?
Keller: Weder das Thema Softwareentwicklung, Applikationsintegration noch Cloud Native Lösungen sind Neuland für unser Team. Doch werden wir durch die Zusammenschlüsse mit Ubitec und Meshtec massiv verstärkt in diesen Themen.
CW: Wie ergänzt Meshtec Ihre Unternehmensstrategie?
Keller: Meshtec ist ein kleines, feines IT-Unternehmen aus Zürich mit für UMB sehr wertvollem Spezialistenwissen in den Themen Cloud-Technologien und DevSecOps – baut es doch cloudnative Lösungen für alle grossen Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure, Amazon Web Services und Google Cloud.
CW: Und welche Aspekte bringt Ubitec mit ein?
Keller: Ihre Software-Produkte, wie zum Beispiel die entwickelten Anwendungen zur digitalen Identifikation, elektronischen Signatur, Conversational Business und Open Banking. Zudem grosses Know-how und die Ressourcen für die agile Entwicklung von Standard-Software, individuelle Software-Lösungen und -Modernisierung, Automation, Prozessoptimierung und Migrationstechnologien für den Weg in Richtung Cloud Native. Also nicht nur eine vielversprechende Ergänzung zum heutigen UMB-Portfolio, sondern auch mit den neuen Kollegen von Meshtec.

Fachkräfte, Kunden und Management

CW: Mit Ubitec gewinnen Sie auch auf einen Schlag 50 Fachkräfte im Bereich der Software-Entwicklung. Inwieweit spielte der Fachkräftemangel eine Rolle bei den Übernahmeplänen?
Keller: Wir verfolgen seit Bestehen unserer UMB eine qualitative Wachstumsstrategie. Übernahmen oder Zusammenschlüsse sind bei uns nie getrieben durch den quantitativen Wachstumsgedanken. Ein gemeinsamer Weg muss uns in erster Linie als Team besser machen, mehr Know-how, mehr Qualität und mehr Innovation bringen. Wir hatten im vergangenen Geschäftsjahr 2’747 Bewerbungen und durften 112 neue Kolleginnen und Kollegen bei uns im Team begrüssen. Es handelt sich also in erster Linie um einen strategischen Zusammenschluss, weil wir gemeinsam mit den Gründern von Ubitec zur Überzeugung gekommen sind, dass wir unser unternehmerisches Potenzial noch stärker entfalten können.
CW: Inwieweit wird es Entlassungen geben?
Keller: UMB wurde bereits viermal hintereinander von Great Place to Work als beste Schweizer Arbeitgeberin ausgezeichnet und rangiert europaweit von über 3000 evaluierten Unternehmen auf Rang 5. Dies zeugt davon, dass die Entwicklung unserer Unternehmenskultur einen sehr grossen Stellenwert geniesst. Wir – und damit meine ich Ubitec, Meshtec und UMB – sind der Überzeugung, dass wir uns gegenseitig nicht nur inhaltlich, sondern auch kulturell weiterbringen. Indem wir voreinander lernen und uns Zeit geben, immer näher zusammen zu wachsen. Wir haben aus wirtschaftlichen Gründen in unserer Unternehmensgeschichte noch nie jemanden entlassen.
CW: Welche neuen Kunden können Sie durch die Übernahmen gewinnen?
Keller: Bei uns steht der Kunde im Zentrum. Das heisst Bestandskunden von Ubitec, Meshtec und UMB profitieren von einem verstärkten Service-Portfolio.
CW: Was bedeuten die Akquisitionen für die Bestandskunden von Ubitec und Meshtec?
Keller: Für die Bestandskunden heisst es, dass bisherige Services und Produkte mit dem Ubitec- und Meshtec-Know-how noch stärker fokussiert werden und mit der zusätzlichen UMB-Power die Weiterentwicklung gewährleistet ist.
CW: Künftig werden auch die Geschäftsführer von Ubitec und Meshtec bei UMB mitbestimmen. Wie verändert sich dadurch die Führungsspitze von UMB und welche Vorteile verspreche Sie sich für die Unternehmensorganisation?
Keller: Indem wir voreinander lernen und uns Zeit geben, immer näher zusammenzuwachsen. Beide neuen Teams bringen wertvolles Gedankengut mit ins UMB-Team.



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