Nächster Firmenkauf
14.07.2021, 11:49 Uhr

Broadcom bereitet Übernahmeangebot für SAS Institute vor

Broadcom bereitet offenbar ein milliardenschweres Übernahmeangebot für die Softwarefirma SAS Institute vor. Es wäre bereits der dritte grosse Zukauf nach CA Technologies und Symantec Enterprise.
(Quelle: Archiv Computerworld)
Der Chiphersteller Broadcom will laut einem Bericht des «Wall Street Journal» die Softwarefirma SAS Institute aufkaufen. Kostenpunkt: 15 bis 20 Milliarden US-Dollar, inklusive Schulden. Das Wirtschaftsblatt beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dem Bericht zufolge könnte der Deal in den kommenden Wochen abgeschlossen werden, sofern die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen zwischenzeitlich nicht scheitern sollten.
SAS ist Marktführer im Bereich Business-Analytics-Software und derzeit der grösste Softwarehersteller in Privatbesitz. Der Hauptsitz befindet sich in Cary, North Carolina, in der Schweiz verfügt die Firma über Büros in Genf und Wallisellen. Gegründet wurde das Unternehmen 1976, seither wird es vom Mitgründer Jim Goodnight geleitet. Ihn traf Computerworld im Sommer 2018 zum Interview. Mit der DACH-Chefin Annette Green unterhielten wir uns im vergangenen Sommer – unter anderem über den Umgang mit der Corona-bedingten Krisensituation bei SAS Schweiz oder auch laufende Digitalisierungsprojekte.
Der Chiphersteller Broadcom, dessen Börsenwert derzeit bei fast 200 Milliarden Dollar liegt und im letzten Jahr um rund 50 Prozent anstieg, ist seit Längerem auf Einkaufstour. 2016 kaufte der Konzern für 5,5 Milliarden US-Dollar den Netzwerkausrüster Brocade. Zwei Jahre später schnappte sich das Unternehmen überraschend CA Technologies für 18,9 Milliarden US-Dollar. Im August 2019 folgte der Kauf des Firmenkunden-Geschäfts von Symantec. Dafür blätterte der Chiphersteller insgesamt 10,7 Milliarden US-Dollar hin. Zuvor stand noch eine Gesamtübernahme von Symantec im Raum, die jedoch scheiterte.
Lange stand auch eine Akquisition des Rivalen Qualcomm im Raum. Zuletzt lag ein Angebot in der Höhe von rund 140 Milliarden US-Dollar auf dem Tisch. Damit wäre es mit Abstand die teuerste Übernahme in der Geschichte der Technologie-Branche gewesen. Der Kauf wurde im Frühjahr 2018 von Donald Trump unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken untersagt. Nach der Blockade des damaligen US-Präsidenten beendete Broadcom seinen milliardenschweren Übernahmeangriff offiziell.



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