Digitalisierung: Schweizer Unternehmen treten auf der Stelle

Digitalisierungseuphorie lässt nach 

Mehr Aktivität tut dringend not. Das zeigt die aktuelle Swiss-IT-Umfrage mehr als deutlich auf. Die Ergebnisse belegen, dass immer mehr Firmen Digitalisierungsstrategien und -pläne entworfen haben. 35 Prozent der Befragten haben die digitale Transformation in begrenztem Umfang oder sogar umfassend umgesetzt. Allerdings können nur 6 Prozent auf eine umfassende Digitalisierung verweisen. Exakt 35 Prozent befinden sich in einer Evaluierungs- bzw. Planungsphase, weitere 20 Prozent haben ein Pilotprojekt gestartet.
Im Umkehrschluss setzen sich ca. 90 Prozent der Befragten mit der Digitalisierung auseinander. Das ist zunächst ein durchaus erfreulicher Wert. Wie aber bereits dargestellt, hat lediglich ein Drittel die digitale Transformation operationalisiert – ein geringer Anteil, wenn man berücksichtigt, dass sich Schweizer Firmen bereits seit fünf Jahren mit der digitalen Transformation auseinandersetzen. Übrigens: In welcher Phase befindet sich Ihr Unternehmen im Hinblick auf die digitale Transformation? 
Am bedenklichsten ist allerdings, dass sich im Vergleich der Jahre 2019 und 2020 nur marginale Fortschritte ab­lesen lassen. Ein Indikator dafür, dass die Digitalisierung auf Eis liegt? Zumindest besteht eine ernst zu nehmende Gefahr, dass sich Digitalisierungsinitiativen abschwächen. Das belegen die Studienergebnisse eindeutig. 
Quelle: Computerworld

Modernisierung kommt nur zögerlich voran 

Eine entscheidende Grundlage für das Vorankommen in den digitalen Initiativen ist die Modernisierung der Informatiksysteme. Die befragten Entscheiderinnen und Entscheider nannten als ihre derzeit wichtigsten Projekte die IT-Sicherheit (73 Prozent), Business-Software (52 Prozent), Cloud Computing (38 Prozent), Mobility (38 Prozent) sowie Modernisierung der IT-Infrastruktur (36 Prozent) – hier sind kaum Abweichungen gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. 
Sicher, die genannten Disziplinen sind alle durchaus geeignet, die Digitalisierung in den Firmen voranzubringen. Allerdings sind moderne und innovative Technologien, die aus Sicht von IDC zwingend erforderlich sind für künftigen Erfolg, auf der Projekt-Agenda der Unternehmen noch deutlich unterrepräsentiert. Hierzu zählen datengetriebene Themen wie Big Data Analytics und das breite Betätigungsfeld künstliche Intelligenz bzw. Machine Learning. Sicherlich nicht für jede Organisation relevant, aber aus unserer Perspektive deutlich wichtiger als genannt, sind Blockchain, SD-WAN und DevOps. Vor allem Letzteres ist entscheidend für das Beherrschen von Softwareentwicklung sowie Testing, Auslieferung, Versionierung – kurz gesagt, für den gesamten Software-Lebenszyklus. Unternehmen müssen anfangen zu verstehen, dass Software der entscheidende Differenzierungsfaktor in der Bewertung der Informatik ist. 

Matthias Zacher
Autor(in) Matthias Zacher



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