20.03.2012, 08:56 Uhr
Praktisch jeder zweite Schweizer hat ein Smartphone
2,9 Millionen Schweizer oder rund 48 Prozent besitzen ein iPhone oder ein anderes Smartphone. Bei den jungen Erwachsenen sind es sogar rund vier von fünf Personen.
Wie stark verbreitet sind iPhones, Android-Geräte und weitere multimediale Tausendsassas in der Schweiz? Der Vergleichsdienst Comparis.ch wollte es wissen und hat dazu in einer repräsentativen Umfrage mehr als 1200 Personen zwischen 15 und 74 Jahren befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage durch das Marktforschungsinstitut Link Ende Februar 2012. Aus den Angaben geht hervor, dass heute praktisch jeder zweite Schweizer ein Smartphone besitzt: 48 Prozent der Befragten gaben an, ein Mobiltelefon mit Touchscreen und Internetzugang zu haben. Hochgerechnet auf die ständige Schweizer Wohnbevölkerung zwischen 15 und 74 Jahren, haben also 2,9 Millionen Personen ein Smartphone. Noch Ende 2007 besassen lediglich 3 Prozent der Befragten ein Smartphone. Dies zeigen die Antworten auf die Frage, wann sich die Smartphone-Besitzer erstmals ein solches Gerät gekauft haben. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Rasantes Wachstum
Rasantes Wachstum innert nur vier Jahren
«Die vielseitigen Funktionen des Smartphones überzeugen offenbar immer mehr Leute», sagt Ralf Beyeler, Telecom-Experte von Comparis.ch, als Erklärung für die enorme Verbreitung. Mit dem Eintritt von Apple in den Schweizer Markt Mitte 2008 setzte die Ausbreitung in vollen Zügen ein. Seither steigt die Kurve steil an (vgl. Grafik 1): 23 Prozent der Smartphone-Besitzer haben ihr erstes Smartphone im Jahr 2010 gekauft, 37 Prozent im Jahr 2011. Mit anderen Worten: 60 Prozent und damit die weitaus meisten Smartphone-Nutzer haben ihr erstes Gerät erst in diesen zwei Jahren angeschafft.
«Smartphones gab es schon früher, doch Apple hat den Geräten innerhalb von nur vier Jahren zum Durchbruch verholfen», sagt Ralf Beyeler. Aber auch die Geräte mit Android-Betriebssystem haben wesentlich zur Verbreitung der Smartphones beigetragen. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern dürfte ein Grund für die schnelle Verankerung der Geräte im Alltag sein. Allerdings ist zu erwarten, dass sich das Wachstum in Zukunft nicht mehr so rasant gestaltet. «Wahrscheinlich werden sich 2012 weniger Menschen als in den letzten Jahren erstmals ein Smartphone kaufen», meint Ralf Beyeler. Denn nicht zu vergessen ist, dass viele Leute gar nicht das Bedürfnis nach ständigem Internetzugang und unzähligen Apps haben; es gibt nach wie vor Leute, die bloss tele-fonisch erreichbar sein möchten – zum Beispiel in einem Notfall – und darum mit herkömmlichen Handys zufrieden sind. Lesen Sie auf der nächsten Seite: 80 Prozent der Jugendlichen haben eins
Vier von fünf Jugendlichen haben ein Smartphone
Schliesslich könnte bei der wichtigen Zielgruppe der jungen Erwachsenen der Markt bald gesättigt sein. Mittlerweile besitzen fast vier von fünf Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren ein Smartphone (vgl. Grafik 2), bei den Personen zwischen 20 und 24 Jahren sind es etwa drei von vier. Unter 50 Prozent fällt der Anteil Smartphone-Besitzer erst bei den 40- bis 44-Jährigen.
«Junge Leute sind in einer digitalen Welt aufgewachsen und möchten auch unterwegs über das Internet mit ihren Freunden verbunden sein», sagt Ralf Beyeler. Von den Personen über 70 Jahren nutzen aber immer noch 11 Prozent ein Smartphone. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Apple dominiert den Markt Überraschend ist, dass im Tessin das Smartphone weniger stark verbreitet ist als in der übrigen Schweiz. Nur rund 36 Prozent der Tessiner haben eines, gegenüber 50 Prozent der Romands und 48 Prozent der Deutschschweizer. Weniger überraschend dagegen: Mehr Männer (53 Prozent) als Frauen (42 Prozent) haben ein Smartphone.