10.02.2006, 16:56 Uhr

Ungereimtheiten bei Quaero

Mit einem deutsch-französischen Projekt namens Quaero will man Suchprimadonna Google herausfordern.
Der französische Präsident Jacques Chirac will mit der Suchmaschine Quaero gegen das US-amerikanische Suchmonopol ankämpfen.
In seiner Neujahrsansprache klotzte der französische Staatschef Jacques Chirac: «Wir nehmen die Herausforderung der Suchgiganten Google und Yahoo an - wir bauen eine eigene europäische Suchmaschine». Diese trägt den Namen Quaero - lateinisch für «ich suche» - und soll mit einem Sammelsurium an Techniken Texte, Bilder, Videos- und Audioinhalte identifizieren, beschreiben, indizieren und auch übersetzen. Quaero, die bereits schon als Google-Killer bezeichnet wurde, soll nicht nur auf PC, sondern auch auf Handys und via Settop-Box auf dem Fernseher laufen.
Die Ziele sind hoch gesteckt und ob diese jemals erreicht werden, steht noch in den Sternen. Denn das als deutsch-französisch ausgerufene Projekt weist einige Ungereimtheiten auf: So liess etwa die Deutsche Telekom, die bislang als Referenzpartnerin gehandelt wurde, ausrichten, dass sie sich nicht mehr aktiv am Projekt beteiligen sondern nur noch «beobachten» wolle. Auch die Bertelsmann-Tochter, Empolis, die angeblich die deutsche Projekt-Gesamtleitung übernehmen sollte, will von einer solchen Vereinbarung nichts wissen.
Inzwischen fliessen auch die Informationen nur noch spärlich: Der an Quaero beteiligte Thomson-Konzern bot bis vor kurzem noch ausführliche Beschreibungen auf seiner Webseite an. Diese ist inzwischen aber Passwortgeschützt. «Es gab zu viel Wirbel. Wir haben beschlossen, die Infos bis zu einer offiziellen Ankündigung für uns zu behalten», kommentierte ein Thomson-Sprecher. Wann genau Quaero das Licht des Internets erblicken soll, ist noch unklar.
Claudia Bardola



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