30.05.2005, 09:24 Uhr
MEINUNG
Fulvio Caccia fordert in seinem Tätigkeitsbericht 2004, seinem finalen Opus als Präsident der Comcom, dass den Behörden probate Instrumente an die Hand gegeben werden, um im «längst nicht reifen Schweizer Telecom-Markt», flexibel eingreifen zu können. Da hat der Tessiner nicht Unrecht.

Freilich braucht der Regulator keine Peitsche, sondern vielmehr die Befugnis, dann dazwischenfunken zu können, wenn sich die Anbieter aus dem Portemonnaie der Kunden bedienen, sich gegenseitig behindern oder aber sich zusammenrotten. Konkret muss er etwa dann mit eisernem Besen auskehren können, wenn die aufwandsarmen Terminierungsgebühren einen erheb-lichen Teil der Einnahmen der Telcos ausmachen. Oder dann, wenn Teilmonopolisten andere Markt-teilnehmer mit Dumpingpreisen aus dem Rennen werfen. Und auch dann, wenn die Anbieter zu oft am selben Tisch hocken. Die Peitsche braucht er höchstens, wenn der helvetische Amtsschimmel wieder einmal zu laut wiehert.