26.06.2014, 16:31 Uhr

Die ICT-Branche in mobiler Aufbruchstimmung

Am 40. Asut-Seminar im Kursaal in Bern hat sich heute das Who-is-who der Schweizer ICT-Szene ein Stelldichein gegeben.
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf trat am ICT-Branchentreffen in Bern als Gastreferentin auf
Über 800 Entscheidungsträger und Experten aus Wirtschaft, Ausbildung, Verwaltung und Politik haben heute am Swiss Telecommunication Summit der Asut teilgenommen. Eröffnet
wurde das 40. Asut-Seminar von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, die in ihrem Grusswort die wachsende Bedeutung der mobilen Vernetzung hervorhob. In der Schweiz gibt es heute bereits mehr mobile Endgeräte als Einwohner und alle zwölf Monate verdoppelt sich das mobile Datenvolumen. Rund 85-mal pro Tag benutzen Schweizerinnen und
Schweizer zurzeit im Durchschnitt ihr Smartphone. Die mobile Kommunikation bringt Bewegung in Alltag und Arbeitswelt. Sie vernetzt Menschen, Dinge und Geschäftsprozesse, sie verändert Gewohnheiten und Bedürfnisse und ermöglicht neue Anwendungen. Sie eröffnet neue Geschäftsfelder, trägt zur Lösung der Probleme moderner Städte bei – und verlangt damit nicht nur Anwendern und Endkunden, sondern auch der Branche selber ein gehöriges Stück Mobilität ab. Welche hohen Anforderungen die Verbreitung von Informationen «anytime and anywhere» an Netzbetreiber, Data Center, Energieversoger und weitere Dienstleister stellt, zeigte beispielsweise der
Managing Direktor von Ericsson Schweiz, Martin Bürki, auf. Der «Mäusekönig» Daniel Borel (Logitech) legte dar, wie sich auch eine gut etablierte Firma in diesem sich rasant wandelnden Umfeld immer
wieder neu erfinden muss. Swisscom CEO Urs Schaeppi seinerseits bedauerte, dass die «einmalig strengen Auflagen im Schweizerischen Umwelt-, Bau- und Planungsrecht» den Ausbau der Mobilfunknetze erheblich verzögere, während Edith Graf-Litscher, Nationalrätin und Co-Präsidentin der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit, daran erinnerte, dass Digitale Politik in erster Linie Gesellschaftspolitik und erst danach Wirtschaftspolitik sei. Der Publizist Beat Kappeler stellte schliesslich die ketzerische Frage, ob der Durchbruch der smarten Vernetzung nicht vielmehr Konsum und Arbeitswelt rationalisieren und damit die Triebfeder des ökonomischen Wachstums untergraben und die Arbeitschancen der Mittelschichten vernichten könnte.



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