Migrations-Probleme 06.01.2006, 10:26 Uhr

Hostpoint entschuldigt sich

Nachdem es während der Feiertage bei der Rapperswiler Hostpoint zu Hardwareproblemen gekommen war, konnten rund 6500 Hosting-Kunden ihre Websites nicht mehr aufrufen und mussten Verzögerungen beim Mailverkehr in Kauf nehmen.
Der Ausfall beim grössten Hostinganbieter der Schweiz, der insgesamt 40'000 Kunden betreut, hatte regelrechte Proteststürme zur Folge. Auch auf der Computerworld-Redaktion beschwerten sich zahlreiche Leser über die Situation. Dabei kam über die Festtage erschwerend hinzu, dass bei Hostpoint der Telefon-Support eingestellt worden war. Selbst bei voll besetzter Support-Zentrale hätte man die Kapazität allerdings nicht gehabt, allen der betroffenen 6500 Kunden ,,erste Hilfe zu leisten", heisst es in der heutigen Hostpoint-Mitteilung. Der Hostinganbieter will sich nun in aller Form bei den betroffenen Kunden entschuldigen und verspricht, sich diesen gegenüber erkenntlich zu zeigen.
Für die Probleme macht Hostpoint-CTO Markus Gebert die Migration auf ein neues Storage-System sowie vermutlich ein defekt geliefertes Gerät verantwortlich. Die Migration werde seit rund zwei Monaten schrittweise vollzogen. Im selben Zuge sollte die Migration auf eine neue Mail-Lösung erfolgen. Laut Hostpoint hatten sich nun vor Weihnachten aus zurzeit noch in Abklärung befindlichen Gründen auf einem der Dateisysteme der neuen Storage-Lösung verschiedene Fehler eingeschlichen. Diese führten nun am 26. Dezember 2006 zum ersten Ausfall. Aufgrund der Art der Fehler sei es nicht möglich gewesen, diese im laufenden Betrieb zu beheben. Ausserdem hätten auch die Spiegel-Systeme die entsprechenden Fehler aufgewiesen. Weiter ging man bei Hostpoint zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass die Ursache für die Fehler in einem zwei Wochen zurückliegenden System-Absturz begründet liegen musste. Eine Annahme, die sich in der Folge als Irrtum herausstellen sollte. Am Sylvesterabend schien es den Verantwortlichen schliesslich nicht mehr möglich, dass System online zu halten und man entschied sich zur kompletten Überprüfung des Systems in der Neujahrsnacht. Nachdem im Laufe der Fehlerbereinigung das erste System am Montagabend wieder in Betrieb genommen werden konnte, dauerte es beim zweiten bis zum Mittwoch.
Laut Hostpoint laufen die Anlagen nun wieder stabil und alle potenziellen Fehlerursachen sollen bereinigt sein. Die Rapperswiler Hostpoint betreut insgesamt 40'000 Kunden und 45'000 Domains und beschäftigt 15 Angestellte. Das Serverzentrum steht in Glattbrugg.
David Witassek



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