07.09.2010, 13:08 Uhr

Jede dritte Stelle kaum zu besetzen

Während Unternehmen weltweit immer weniger Schwierigkeiten haben, Kandidaten für einen vakanten Posten zu finden, gibt es in der Schweiz bei jedem dritten Job Probleme.
Die Schweiz ist bei den Arbeitsmarktaussichten der Spitzenreiter in Europa. Nirgends werden gemäss dem Arbeitsmarktbarometer des Personaldienstleisters Manpower im Schlussquartal dieses Jahres mehr Stellen neu geschaffen als hierzulande. Das Unternehmen geht von einem Plus von 15 Prozent aus und verortet Wachstum in allen Branchen. Etwa planen die beiden Grossbanken, noch in diesem Jahr eine vierstellige Zahl Mitarbeiter einzustellen. «Credit Suisse will bis nächsten Sommer circa 3500 Personen rekrutieren», weiss Urs Schüpbach, Generaldirektor von Manpower Schweiz. Auch IT-Berufe sind wieder gesucht, ergab die repräsentative Umfrage unter 751 Schweizer Unternehmen. IT-Manager und Projektleiter rangieren zwar nur auf dem achten Platz der meistgesuchten Berufe, vor einem Jahr war dieses Qualifikationsprofil jedoch gar nicht in der Rangliste der zehn am schwierigsten zu besetzenden Stellen zu finden. Lösen des Nachwuchsproblems
Dagegen unverändert herrscht Mangel an Talenten. Weltweit berichtet fast jeder vierte Personalchef, dass er eine vakante Position nicht innert nützlicher Frist besetzen kann. Die Stelle bleibt dann frei und die Arbeit muss anderweitig erledigt werden. Hierzulande ist das Problem noch grösser: einer von drei HR-Managern findet termingerecht keinen geeigneten Kandidaten für ausgeschriebene Posten. Um die Stellenbesetzungen zu vereinfachen, sieht Manpower-Generaldirektor Schüpbach in Zukunft vier Optionen. Die Vakanzen sollten vermehrt aus folgenden Personengruppen besetzt werden:
  1. Intersektorale Migranten: Firmenschliessungen oder Umstrukturierungen, bei denen fähige Arbeitnehmer freigesetzt werden, nutzen.
  2. Geographische Migranten: Mitarbeiter aus anderen Regionen oder von jenseits der Grenzen rekrutieren.
  3. Umgeschulte Mitarbeiter: Laut Manpower die beste Quelle neuer Talente sind häufig die vorhandenen Mitarbeiter. Sofern ein Unternehmen langfristig genug plane, könnten die eigenen Angestellten dem Bedarf entsprechend aus- und fortgebildet werden.
  4. Berufseinsteiger: Zum Beispiel sind dem Personaldienstleister zufolge Frauen in vielen Sektoren untervertreten. Hier solle gezielt gefördert und rekrutiert werden - etwa auch nach der Erziehungszeit.



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