30.06.2009, 11:14 Uhr

Notebooks als Sicherheitsrisiko

Vor allem im mobilen Bereich wird häufig bei der Sicherheit geschlampt. Viele Anwender fühlen sich vom Arbeitgeber unzureichend informiert.
Bild: pixelio.de/geralt
"Mitarbeiter stehen unter dem Druck, in höchstem Masse mobil und produktiv zu sein", erläutert Larry Ponemon, Gründer und Leiter des gleichnamigen Marktforschungsinstituts, die Lage der "Mobile Workforce". Nur die wenigsten würden ausreichend darin geschult, welche Risiken Mobile Rechner mit sich brächten. "Die Mitarbeiter tragen Daten herum, ohne wirklich zu verstehen, welche Folgen es hat, wenn diese verloren gehen oder gestohlen werden."
Das Ponemon Institute hat rund 1000 Anwender befragt, wie sie mit dem Thema mobile Sicherheit umgehen. 58 Prozent erklärten, sie fühlten sich von ihrem Arbeitgeber nicht ausreichend informiert. Von denen, die glaubten im Bilde zu sein, halten 57 Prozent die vorhandenen Richtlinien für unzureichend und wenig effektiv. Beide Faktoren, die Unwissenheit über Security-Regeln sowie deren Mängel, führen dazu, dass die Sicherheit nicht gewährleistet ist.

Security-Policies werden ignoriert

Beispielsweise gaben 69 Prozent an, vertrauliche Firmendaten auf Wechselspeicher wie USB-Sticks zu kopieren. 48 Prozent verstossen damit wissentlich gegen die Security-Policy ihres Arbeitgebers. Das kann böse Folgen haben: 43 Prozent der Befragten räumten ein, schon einmal ein Datenmedium mit Firmeninformationen verloren zu haben. Fast drei Viertel der sorglosen Mitarbeiter zogen es vor, dies nicht ihrem Vorgesetzten zu beichten.

"Bermuda Dreieck": Flughäfen und Taxis

Eine Ponemon-Studie aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass auf den 114 grössten Flughäfen in den USA, Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) jährlich über 800'000 Notebooks abhanden kommen. Wöchentlich gehen fast 3800 Mobilrechner allein auf den acht grössten Flughäfen in der EMEA-Region verloren beziehungsweise werden gestohlen. An der Spitze liegen London Heathrow und Schiphol in Amsterdam mit 900 respektive 750 Abgängen pro Woche. Vergleichsweise gut schneiden die deutschen Airports ab: In Frankfurt am Main und München verschwinden in einer Woche 300 beziehungsweise 175 Mobilrechner.
Auch im Taxi ist die Gefahr gross, den mobilen Rechenbegleiter zu vergessen. Beispielsweise haben Londoner Taxifahrer innerhalb eines halben Jahres rund 3000 vergessene Notebooks und etwa 900 USB-Sticks in ihren Autos gefunden, meldete das mittlerweile zu Checkpoint gehörende Sicherheitsunternehmen Pointsec Mobile Technologies. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen.
Experten vermuten, dass die Hektik, einen Flug nicht zu verpassen oder den nächsten Termin noch zu schaffen, dazu führt, dass die Geräte irgendwo liegen bleiben oder unbeaufsichtigt einem Langfinger in die Hände fallen. Ausserdem müssten Reisende neben ihrem Gepäck oft verschiedene Geräte im Blick behalten.

Teure Folgen

Geht ein Notebook verloren, können die Konsequenzen fatal sein. Lesen Sie hier, welchen Gesamtschaden der Verlust eines Laptops mit sich bringen kann.



Das könnte Sie auch interessieren