02.10.2009, 07:52 Uhr

Microsoft und Symantec im Antiviren-Fight

Symantec kritisiert das jüngste Anti-Malware-Paket von Microsoft, Security Essentials, als ein wiederaufgewärmtes Live OneCare. Die Redmonder lassen das nicht auf sich sitzen und halten dagegen.
Symantec und Microsoft geben sich Saures
Symantecs Chefingenieur für die Norton-Produkte, Jens Meggers, fährt schweres Verbalgeschütz gegen Microsofts jüngst vorgestellte, kostenlose Antimalware-Software Security Essentials auf: "Es ist lediglich eine abgespeckte Version von OneCare." So wie das vor gut einem Jahr von Microsoft nicht mehr verkaufte Antiviren-Produkt Live OneCare würde auch Security Essentials den selben Datei-basierten Virenscanner einsetzen. Die Engine sei "sehr durchschnittlich und nichts aussergewöhnliches", krittelt Meggers.
Zudem sei die Redmonder Antimalware-Lösung für Enduser "fett". Das Produkt sei 110 Megabyte schwer, weil Microsoft jede nur erdenkliche Virensignatur hineinstopfe, statt moderne Verfahren wie Verhaltens- und Reputations-Analyse zu integrieren, behauptet der Symantec-Manager. "Microsoft ist technisch gesehen schlicht zwei Jahre zurück", folgert Meggers.
Seine Kritik fusst auf einem Test, den das Dennis Technology Lab durchgeführt hat. Dieses liess Security Essentials gegen Norton Antivirus 2009 antreten. Dabei stellte sich heraus, dass das Symantec-Produkt doppelt so effizient gegen Malware vorzugehen weiss wie die Software aus Redmond. Allerdings darf man hinter die Unabhängigkeit der Studie ein Fragezeichen setzen: Sie wurde nämlich von Symantec finanziert.

Microsoft wehrt sich gegen die Anwürfe

Die massive Kritik lässt Microsoft derweil nicht auf sich sitzen. Security Essentials überwache sehr wohl auch das Verhalten von Programmen und verwende für seine Analyse Reputations-Dienste, heisst es in einem Statement aus Redmond. Dies geschehe quasi in Echtzeit. Danach werde die Signatur erstellt und dem Rest der Welt zur Verfügung gestellt.
In dem Statement, das nicht direkt auf die einzelnen Kritikpunkte von Symantec eingeht, wird zudem betont, man wolle mit dem Gratis-Tool der grossen Masse der Anwender einen Grundschutz angedeihen lassen. "Viele User haben keinen ausreichenden Schutz vor Malware, weil sie entweder gar keinen Virenscanner haben oder vergessen haben, das Abo ihres kostenpflichtigen Anti-Malware-Programms zu erneuern", heisst es da.

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