Bitcoin-Umfeld hat sich 2021 massiv verändert

Umstrittener ESG-Einfluss

Generell wird für den Kryptoexperten in der Diskussion um den ESG-Impact der positive gesellschaftliche Beitrag von Bitcoin unterschätzt. Für Länder mit funktionierenden Bankensystemen wie die Schweiz oder Westeuropa dürfte dies wohl eine geringere Rolle spielen, räumte Dapp ein. Die tiefe Eintrittsschwelle zum Bitcoin-System könnte aber für die 1,7 Milliarden Menschen weltweit ohne Bankverbindung das Leben verändern.
Die Bitcoin-Suisse-Ökonomen relativieren auch die Vorwürfe der hohen Umweltschädlichkeit von Kryptowährungen. Als wenig sinnvoll erachten sie die oft gezogenen Vergleiche des Bitcoin-Energieverbrauchs mit demjenigen eines Landes wie etwa Argentinien. Gemäss Schätzungen verbrauche Bitcoin mit 188 TWh jährlich etwa 0,12 Prozent der globalen Energieproduktion – das sei beispielsweise weniger als die Goldproduktion (571 TWh), als Computerspiele (214 TWh) oder als die jährliche Weihnachtsbeleuchtung (201 TWh).

Wichtiges Jahr für Ethereum

Ein wichtiges Jahr liegt derweil vor der zweitwichtigsten Kryptowährung Ethereum, deren «Smart Contract»-Blockchain im vergangenen Jahr eine Explosion der Anwendungen in Bereichen wie DeFi (Decentralized Finance) und NFT (Non-Fungible Tokens) erlebt hat. Gleichzeitig stehe das Ethereum-Ökosystem in einem starken Wettbewerb mit schnell gewachsenen und äusserst «agilen» Konkurrenten wie etwa Solana, Cardano oder Polkadot. 
Ethereum steht nun im laufenden Jahr vor dem nächsten technischen Schritt zum deutlich komplexeren «Ethereum 2.0», der unter anderem den Wechsel auf das deutlich weniger energieintensive «Proof of Stake»-Verfahren beinhaltet. Das komplexe Unterfangen gleiche einer «Operation am offenen Herzen», meinte Dapp. Die Chancen auf das Gelingen stünden etwa 50 zu 50. Derweil schlafe die Ethereum-Konkurrenz nicht: «Kommt es zu Verzögerungen, dann wird die Konkurrenz weiter zulegen.»



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