30.04.2010, 11:16 Uhr

Symantec im Shopping-Fieber

Gleich zwei Firmen stehen bei Symantec auf dem Einkaufszettel: der Verschlüsselungsspezialist PGP für 300 Millionen Dollar und der Endpoint-Security-Hersteller Guardian-Edge Technologies für 70 Millionen Dollar.
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Laut Symantec sollen die Techniken der beiden Unternehmen das Produktportfolio des gelben Security-Riesen erweitern. Speziell im Bereich der Verhinderung von Datenverlusten sollen denn auch die Verschlüsselungstechniken von PGP zum Einsatz kommen.
Mit dem PGP-Kauf folgt Symantec nun dem Vorbild der Konkurrenz. So haben sowohl McAfee als auch Sophos Verschlüsselungs-Spezialisten aufgekauft. McAfee erstand bereits 2007 Safeboot und Sophos kaufte ein Jahr darauf Utimaco. «Der Markt bewegte sich in Richtung Verschlüsselung, und Symantec sass diesbezüglich bis heute am Spielfeldrand», interpretiert Jon Oltsik, Analyst bei der Enterprise Strategy Group die Situation.
Sowohl PGP als auch Guardian-Edge Technologies sind private Unternehmen. Symantec hofft, dass die Übernahmen im Juni abgeschlossen werden können.

PGP = Kryptotradition

PGP wurde von Phil Zimmermann gegründet, dem Entwickler des E-Mail-Verschlüsselungsverfahrens "Pretty Good Privacy" (PGP). Nach der veröffentlichung des Quelltexts der Software im Jahr 1991, wurde Zimmermann in den USA von der Justiz verfolgt, weil er gegen das Kryptografie-Exportverbot verstossen hatte.
Zimmermann konnte das Verbot allerdings elegant umgehen. Er veröffentlichte den PGP-Source-Code einfach in Buchform. Dagegen konnten die US-Behörden nichts unternehmen, hätten sie sonst die sakrosankte Meinungsfreiheit beschnitten.
Der Quelltext in Buchform wurde dann ausserhalb der USA wieder eingescannt und war somit weltweit verfügbar.
Erst 1996, nachdem der Streit mit den US-Behörden beigelegt war, konnte Zimmermann dann die Firma PGP gründen.



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