26.10.2009, 10:09 Uhr

Gerüchte über Kurzarbeit bei Axept

Der IT-Dienstleister Axept stellt sich nach den Übernahmen der vergangenen Jahre neu auf. Zwei Geschäftsleitungsmitglieder verlassen die Firma.
Axept baut seine Strukturen um Foto: pixelio: S.Hofschlaeger
Das IT-Dienstleistungsunternehmen Axept baut seine Strukturen um. Die bisher separat geführten Bereiche Server & Datacenter, Workplace und Messaging & Collaboration werden im Bereich Consulting & Engineering zusammengefasst. Der Unternehmensbereich wird von Axept-Partner Nunzio Pantò geleitet und adressiert mittelständische Firmen und Grossunternehmen. Der zweite Bereich Axsource beinhaltet Outsourcing-Dienstleistungen und konzentriert sich auf KMU. Axsource wird wie bisher von Markus Peter geführt. Zusammen mit CEO Daniel Stähelin, der weiter die zentralen Dienste unter sich hat, wird Axept neu nur noch von drei statt bisher fünf Axept-Parnern geführt.
Alexander Fuchs, dessen Bereich Messaging & Collaboration das Geschäft seiner an Axept verkauften SF Solution Factory beinhaltet, tritt per Ende Januar aus dem operativen Geschäft aus und konzentriert sich auf seine Verwaltungsratstätigkeiten. Nachdem die Integration von SF Solution Factory erfolgreich umgesetzt wurde, sei für ihn der Zeitpunkt für eine Auszeit gekommen, sagt Fuchs im Gespräch mit Computerworld. Gerardo Immordino, bisher Leiter des Bereichs Engineering & Integration, tritt ebenfalls per Ende Januar aus der Geschäftsleitung aus. Axept-Sprecher Andreas Schneider sagt, man hätte sich mit Immordino, der sich Anfang 2007 an der Mittergesellschaft Mosaic Holding beteiligte, nicht auf eine weitergehende Zusammenarbeit einigen können.

Effizienz und Flexibilität?
Axept ist in den letzten zwei Jahren rasant gewachsen. Die Firma übernahm neben der Berner SF Solution Factory letztes Jahr den Abacus-Partner Stefani & Partner, der in die Axept Business Software AG integriert wurde, und kurz darauf holte man sich ein zehnköpfiges Storage-Team vom Konkurrenten RedIT. Ist der Dienstleister durch die Expansionsaktivitäten zu schnell gewachsen? Axept will gemäss eigener, etwas floskelhaft anmutenden Aussage mit der Reorganisation ,,die konjunkturellen Herausforderungen nutzen, um sich stärker auf seine Kundensegmente zu fokussieren". Mit der neuen Organisation könne man die Strukturen effizienter und flexibler gestalten.
Insider sehen indes nicht erfüllte Erwartungen in Mehrgeschäfte und damit zwischen einzelnen Geschäftsleitungsmitgliedern verbundene Unstimmigkeiten über die strategische Weiterentwicklung der Firma als Gründe für die Reorganisation. Überdies kursieren in der Branche Gerüchte, das Unternehmen habe Kurzarbeit verordnet oder zumindest angemeldet. Axept-Sprecher Schneider dementiert. Man habe weder Kurzarbeit eingeführt noch sei eine solche Massnahme geplant. Unter dem Dach der Mosaic Holding erzielte das Unternehmen im per Ende Juli abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/2009 mit 150 Mitarbeitenden an fünf Standorten 31,1 Mio. Franken Umsatz. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 99 Mitarbeitende, Axept Business Software AG nicht eingerechnet.
Markus Häfliger



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