29.10.2007, 10:25 Uhr

10 Trends, die Sie nicht verschlafen dürfen

Die Analysten des Marktforschungshauses Gartner haben 10 Trends ausgemacht, die IT-Entscheider schon jetzt unbedingt in ihrer strategischen Planung berücksichtigen sollten, damit sie in naher Zukunft nicht ins Hintertreffen geraten.
Dä Gschnäller isch dä Gschwinder. Dieses markige Schweizer Sprichwort gilt auch in der IT. Da ist es gut, dass die Auguren von Gartner nun die zehn strategisch wichtigsten IT-Trends für die kommenden Jahre ermittelt haben. Wobei eine Entwicklung dann als «strategisch wichtig» gilt, wenn sie die IT oder das Business langfristig verändert, einen erhöhten Investitionsbedarf aufweist oder wenn bei verpäteter Einführung markante Risiken drohen.
Green IT: Stromsparen liegt im Trend
Im Zuge der Klimadiskussion avancierte die «grüne» IT schon im Verlauf dieses Jahres aus dem Nichts zum Top-Thema. 2008 wird die Ressourcenschonung in der IT weiter signifikant an Bedeutung gewinnen. Sowohl neue gesetzliche Regulatorien als auch die steigenden Strom- und Kühlungskosten werden zu Faktoren, die Unternehmen künftig beim Aus- und Aufbau von Rechenzentrenkapazitäten zwingend berücksichtigen müssen. Bei Servern wird die Stromeffizienz schon bald zum wichtigsten Auswahlkriterium avancieren.
Unified Communications
Weltweit haben bislang erst 20 Prozent der Unternehmen mit Telefonvermittlungsanlagen auf IP-Telefonie umgestellt. In den kommenden Jahren ist dennoch eine wahre Migrationswelle zu erwarten. So sollen derzeit etwa 80 Prozent der Unternehmen den Einsatz konvergenter Netzwerke prüfen. Ein Grossteil von ihnen fokussiert dabei auf Unified Communications, also die clevere Zusammenführung aller Kommunikationskanäle im Unternehmen.
Business Process Modeling
Die Abbildung von Geschäftsprozessen in der IT gewinnt in den nächsten Jahren weiter an Relevanz. Die grosse Herausforderung für Unternehmen in diesem Zusammenhang wird es sein, SOA- (Service-orientierte Architektur) und Business-Process-Verantwortliche an einen Tisch zu bringen. Business-Process-Management-Lösungen (BPM) werden SOA-Entwicklungen in Zukunft ergänzen.
Modernes Metadaten-Management
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, einzelne Stammdaten-Management-Projekte zu einem übergreifenden EIM (Enterprise Information Management) zusammenzuführen. Dabei kommt dem Metadaten-Management eine tragende Rolle zu. Es sorgt für die Wiederverwendbarkeit, Konsistenz und Integration der Informationen. Zentral wird das Metadaten-Management zudem in den Bereichen SOA und CMDB (Configuration Management Database).
Virtualisierung und Automatisierung
Virtualisierung kann die Infrastrukturkosten senken und die IT-Flexibilität verbessern. Doch erst in Kombination mit Automatisierungstechniken spielt sie ihre wahren Stärken aus: Die Effizienz der Ressourcen lässt sich drastisch erhöhen, die Flexibilität kann automatisch den Anforderungen angepasst und Services können ganzheitlich verwaltet werden. Gartners Formel dazu: Virtualisierung plus Automatisierung gleich Echtzeit-Infrastruktur.
Mashups
Bis 2010 etablieren sich Web-Mashups zum vorherrschenden Modell für den Aufbau zusammengesetzter Unternehmens-anwendungen, so genannten «Composite-Applikationen». Während der kommenden fünf Jahre werden die Mashup-Technologien definitiv den Kinderschuhen entwachsen, glauben die Gartner-Auguren.
Webplattformen
Software as a Service (SaaS) wird in immer mehr Industrien zu einer valablen Option. Darüber hinaus entstehen Web-Plattformen, die über so genannte «Cloud-Computing-Umgebungen» den Service-basierten Zugriff auf Infrastrukturdienste, Informationen, Applikationen und auch Geschäftsprozesse ermöglichen. Unternehmen sollten bereits jetzt über den SaaS-Tellerrand hinaus blicken und analysieren, in welcher Weise solche Web-Plattformen ihr Geschäft in den kommenden drei bis fünf Jahren beinflussen könnten.
Computing Fabric
Gartner beschreibt mit der Bezeichnung «Computing Fabric» die Evolution des heutigen Blade-Server-Designs. Demzufolge werden Technologien eingeführt, welche die Zusammenschaltung mehrerer Pizzaschachtel-Server zu einem einzigen System erlauben. Der Fabric-basierte Server der Zukunft wird sämtliche Speicher, Prozessoren und I/O-Komponenten (Input/Output) nur noch als Bestandteile eines Pools betrachten, die passend zu den jeweils aktuellen Anforderungen des Unternehmens kombiniert werden können.
Real World Web
Der Begriff «Real World Web» steht für die Verknüpfung von Online-Content und Online-Diensten mit Echtzeitdaten aus der «realen» Welt. Diese Daten liefern verschiedene Funktechniken wie etwa GPS (Global Positioning System), WLAN, oder Mobilfunk. Laut Gartner ist das Real World Web eine wahre Fundgrube für innovative Anwendungen. Auch wenn sich der Markt erst in einer frühren Adaptionsphase befindet, sollten Unternehmen sich bereits heute mit dem Thema befassen und nach neuen Anwendungen und Umsatzmöglichkeiten suchen, raten die Marktforscher.
Social Software
Social Software drängt immer stärker in die Firmen-IT und ergänzt traditionelle Collaboration-Produkte.
Claudia Bardola



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