Smarte Software denkt mit

Die Reise mit der KI hat erst begonnen

Viele Unternehmen haben den Nutzen von KI bereits für sich entdeckt. «Mit der steigenden Verbreitung der Cloud in der Schweiz können Organisationen aller Grössen KI für sich nutzen», sagt Klebôn. «Auch Schweizer KMU setzen zunehmend auf die KI.» Es gebe heutzutage kaum mehr eine Industrie oder einen Anwendungsbereich, in denen diese nicht auf irgendeine Art im Einsatz stehe. Sie nennt ein paar wenige von sehr vielen Beispielen: Die Axpo verbessere den Stromnetzbetrieb mit einer Azure-basierten Web-Plattform, Nestlé verhindere Cybersicherheitsbedrohungen mit maschinellem Lernen, während die Bühler-Gruppe damit den Druckguss gerade neu erfinde. In vielen Bereichen habe sich der Anspruch der Kundschaft und End-User insofern erweitert, dass eine gewisse Systemintelligenz sowie system- als auch plattformübergreifende Intelligenz schlichtweg erwartet werde: «Alle unsere Produkte integrieren deshalb immer mehr Module unserer KI-Umgebungen, seien es Cloud-Services, wie Natural Language Processing (NLP) oder Speech-to-Text, sowie lokale Komponenten zur Verbesserung der Datenqualität, Sicherheit und Compliance», so Klebôn.
“Die besten KI-Lösungen sind oft jene, von denen die User nichts merken„
Andrea Rapanaro, Adnovum
Auch Rapanaro stellt fest, dass «die Anzahl Anfragen und Ausschreibungen, die KI-Komponenten als Teil der zu entwickelnden Software enthalten, deutlich zugenommen hat». Das gelte auch für die Nachfrage nach Mitarbeitenden, die Kunden bei Initiativen zur Umstellung auf die Cloud oder die Implementierung intelligenter und automatisierter Services unterstützen. «Allerdings sind viele unserer Kunden aktuell noch dabei herauszufinden, wie sie KI am besten einsetzen, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen.» Klebôn formuliert das ähnlich: «Wir stehen ganz am Anfang, wenn es darum geht, zu verstehen, wozu KI-Systeme fähig sein werden.»

Es fehlt vielerorts noch an Innovation

Laut Schröder sei das Wissen der IT-Entscheider, was KI prinzipiell kann, mittlerweile zwar sehr gut. Auch gebe es zahlreiche Ideen. «Was jedoch oft fehlt, ist das Wissen, wie man in der eigenen Geschäftstätigkeit KI-Cases umsetzen und zum Erfolg führen kann.» Klebôn sagt dazu: «Die meisten Kunden fangen mit der Datenhaltung an. Die Cloud bringt ihnen Flexibilität und in den überwiegenden Fällen langfristig auch Kostenreduktionen.» In einem zweiten Schritt würden sie damit beginnen, die Intelligenz der Cloud zu nutzen. «Was wir uns wünschen, mehr zu sehen, ist, dass Kunden beginnen, auf der Basis der Cloud neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Aber das ist nur eine Frage der Zeit.»
Auch Rapanaro sagt: «Das Wissen um die Möglichkeiten von KI ist leider oft nicht genug.» Erstens sehe Adnovum oft eine unterschiedliche Reife auf strategischer Ebene in Bezug auf KI – abhängig von der Branche, der Grösse eines Kunden und den Budgets, die für Transformation und Innovation zur Verfügung stehen. «Zweitens, und das ist das Wichtigste, stellen viele Kunden, die mit KI zu experimentieren beginnen, sehr schnell fest, dass etwas Entscheidendes fehlt: die Datenqualität oder generell die Daten, die es für AI-Komponenten braucht.» Oft würden auch eine geeignete Governance und Strategie fehlen, um Proof-of-Concepts zu produktionstauglichen Initiativen erweitern zu können.



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