30.05.2014, 09:46 Uhr

Warum Apple 3 Milliarden für Beats zahlt

Für 3 Milliarden kauft sich Apple den Kopfhörer-Hersteller Beats. Damit wechselt Musiker Dr. Dre ins Top-Management der Cupertiner. Er ist ein Hauptgrund für den teuersten Zukauf in Apples Firmengeschichte.
Die Kopfhörer, das bekannteste Produkt von Beats, waren für Apple nicht der Hauptgrund bei der teuersten Übernahme der Firmengeschichte
Apple zahlt bei der grössten Übernahme der Firmengeschichte drei Milliarden Dollar fr den Kopfhrer-Hersteller Beats. Der iPhone-Konzern kauft sich damit auch eine Eintrittskarte ins Geschäft mit Abo-Diensten, bei denen man für einen monatlichen Festbetrag Millionen Songs abrufen kann. Die Gründer von Beats, der Hip-Hop-Star Dr. Dre und der einflussreiche Musikproduzent Jimmy Iovine, werden künftig zum Apple-Topmanagement gehören. Beats ist vor allem für seine Kopfhörer mit dem markanten roten «b» bekannt. Das Interesse gelte aber vor allem den beiden Gründern und dem Streaming-Dienst, machten Apple-Manager nach dem Kauf deutlich. Beats habe den ersten Abo-Dienst richtig hinbekommen, sagte etwa Apple-Chef Tim Cook dem Blog Recode. Und Apple gewinne mit dem Zukauf talentierte Mitarbeiter: «Leute wie diese werden nicht jeden Tag geboren. Sie sind sehr selten.»

Streamingdienste im Blick

Beats Music ist allerdings noch ein kleiner Player bei Abo-Diensten. Nach dem Start Anfang des Jahres gibt es bisher 250 000 Kunden, wie Iovine nach Bekanntgabe des Deals bei einer «Recode»-Konferenz sagte. In diesem Bereich gilt die schwedische Firma Spotify als treibende Kraft. Sie hat nach jüngsten Angaben 10 Millionen zahlende Kunden und 30 Millionen Gratis-Nutzer. Beats bietet keine Gratis-Option an, sondern verlangt grundsätzlich zehn Dollar pro Monat. Bei den Abo-Streamingdiensten gibt es derzeit das grösste Wachstum in der Musik-Branche, während die Downloads ihren Höhepunkt scheinbar überschritten haben. Das Streaming-Geschäft ist derzeit aber noch viel kleiner als der CD-Verkauf oder das Herunterladen von Musik, bei dem Apple besonders stark ist. Vom Kaufpreis werden 2,6 Milliarden Dollar sofort fällig und die restlichen 400 Millionen Dollar zu einem nicht genannten späteren Zeitpunkt. Bei dem Deal gehe es nicht darum, was Apple und Beats heute machten, sondern darum, was sie in Zukunft zusammen erreichen könnten, sagte Cook «Recode». Die Apps des Beats-Musikdienstes für Geräte mit dem Google -System Android und Microsofts Windows Phone werde es auch weiter geben, versicherte er in einem Interview mit der Financial Times. Damit würde Apple erstmals auch mit Nutzern dieser Plattformen ins Geschäft kommen.



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