14.05.2010, 11:02 Uhr

Adobe wehrt sich gegen Apple

Der Streit um Flash geht in eine weitere Runde. Nun hat Adobe mit einer Kampagne auf die Anti-Flash-Triraden von Apple-Chef Steven Jobs reagiert.
Adobe reagiert auf die Flash-Anfeindungen durch Apple mit einer Kampagne und einem eigenen offenen Brief
Ende April hatte Apple-Chef Steve Jobs in einem offenen Brief (Titel: "Gedanken zu Flash") den Standpunkt seines Unternehmens bezüglich der Unterstützung von Flash in Apple-Geräten wie iPhone und iPad dargelegt. Nun liegt auch die Antwort von Adobe vor.
Adobe hat nun seinerseits auf seiner Website einen offenen Brief veröffentlicht, der den Titel "Unsere Gedanken über offene Märkte" trägt und von den Adobe-Vorstandsmitgliedern Chuck Geschke und John Warnock verfasst wurde. Der Name Apple fällt in diesem offenen Brief nur einmal und ziemlich am Ende des Schreibens.
Kernaussage: Adobe ist ein "Anführer" im Bereich der offenen Märkte, wobei die beiden Verfasser auf populäre Technologien wie PostScript, PDF und auch Flash verweisen. "Wir glauben, dass Apple durch die Wahl eines entgegengesetzten Ansatzes einen Schritt unternommen hat, der das nächste Kapitel des Webs untergräbt. Einem Kapitel, in dem mobile Geräte die Anzahl der Computer übertreffen, jede Einzelperson ein Verleger sein kann und auf jeden Inhalt überall und jederzeit zugegriffen werden kann", so Geschke und Warnock.
Die beiden Adobe-Anführer schreiben ausserdem, dass sie der Ansicht sind, dass jeder Konsument in der Lage sein soll, auf die gewünschten Inhalte und Applikationen zuzugreifen, unabhängig davon, welchen Computer er besitzt, welchen Browser er mag oder welches Gerät seine Ansprüche erfüllt. "Kein Unternehmen - egal wie gross und wie kreativ - sollte diktieren, was man erstellen kann, wie man es erstellen kann oder was man im Web erleben kann", heisst es in dem offenen Brief, der mit dem Satz schliesst: "Letztendlich glauben wir, dass die Frage in Wirklichkeit ist: Wer kontrolliert das World Wide Web? Und wir glauben, dass die Antwort darauf ist: niemand - und jeder, aber sicherlich nicht ein einzelnes Unternehmen."
Unter dem Titel "Freedom of choice" ("Die Freiheit der Auswahl") hat Adobe eine weitere Seite online gestellt. Auf dieser Seite ist die Rede davon, dass Offenheit zu den wichtigsten Merkmalen von Adobe gehöre. Zugleich hat Adobe auch eine Werbe-Kampagne gestartet, in der ebenfalls die Offenheit im Mittelpunkt steht.
Unterm Strich geht es schon lange nicht mehr nur darum, dass die mobilen Apple-Geräte keine Flash-Inhalte mögen. Apple legt auch fest, mit welchen Werkzeugen Apps für die Geräte erzeugt werden dürfen. Apple hatte im vergangenen Monat per Änderung der Lizenzregeln dafür gesorgt, dass Entwickler keine rivalisierenden Entwicklungstools verwenden dürfen. Adobe wollte mit Flash Professional CS5 eine Lösung auf den Markt bringen, die Flash-Applikationen in Programme umwandelt, die nativ auf iPhones, iPads und iPod Touch-Geräten laufen.



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