25.10.2007, 11:57 Uhr
Rechenzentren sind ungenau dokumentiert
Viele Fehler und Ausfälle in Rechenzentren entstehen, weil die zugrunde liegende Dokumentation falsch oder lückenhaft ist. Das hat eine neue Studie ergeben.
Eine Umfrage des Aperture Research Instituts unter 100 US-Rechenzentren fördert zu Tage, dass viele Rechenzentren überraschend ungenau organisiert sind. Die Aufzeichnungen enthalten Lücken. Fast zwei Drittel der Befragten schätzen, dass ihre Dokumentation zu mehr als zehn Prozent falsch ist. Und acht Prozent geben sogar zu, dass nicht einmal die Hälfte stimmt.
Besondere Schwierigkeiten bereitet der Überblick über die bauliche Infrastruktur des Rechenzentrums: Strom, Klimatisierung, freie Flächen. Werden neue Geräte in Betrieb genommen, belegen sie Platz, erzeugen zusätzliche Wärme und belasten die Stromkreise. Doch solche Änderungen der Infrastruktur werden nur mangelhaft aufgezeichnet. Ein Drittel der Befragten führt keine Dokumentation über die Flächen. Die Hälfte hat keine Unterlagen darüber, an welchen Stromkreisen und Sicherungen die Server genau hängen.
Die Ergebnisse seien auf die Schweiz übertragbar, erklärt Hansjörg Cohnen, Geschäftsführer von Aperture Software in Wien. Er empfiehlt, nur ein einziges einheitliches System zu verwenden, das Infrastruktur und Anlagen gemeinsam darstellt und lückenlos dokumentiert. System und Abläufe sollten auf ITIL basieren, einem unabhängigen Standard für Prozesse und Methoden bei IT-Services.
Bruno Habegger