29.12.2008, 10:08 Uhr

Oled-Laptops bald Massenware

Langsam aber sicher ist es möglich, immer grössere und günstigere Oled- und Amoled-Bildschirme herzustellen. Deshalb dürfte die Bildschirmtechnik in den nächsten Jahren auch den einen oder anderen Notebook ziehren.
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Dürften demnächst auch beim Elektronikfachhändler auftauchen: Amoled-Bildschirme
Bildschirme der Bauart Aktiv Matrix Organic Light Emitting Diode (Amoled) steht der Sprung zur Mainstream-Displaytechnik bevor, ist Woo Jong Lee von Samsung SDI überzeugt. "Im Jahr 2010 können wir gewähren, dass Bilder spätestens nach einer Betriebszeit von 2000 Stunden einbrennen. Dadurch werden diese Panels für Laptops verfügbar", sagt er. Dass die Amoled-Technik grössere Displays erobern wird, bestätigt derweil Michael Wöginger, Vorstand der Actron AG, einem deutschen Vertriebshandel für elektronische Bauteile. "Wir konnten in diesem Jahr auf grossen Messen in Deutschland bereits 7,6-Zoll-Panels des taiwanesischen Herstellers CMEL präsentieren", meint er. Kommendes Jahr sollen noch grössere Displays folgen.
Amoled-Displays haben Lee zufolge eine Reihe von Qualitäten, die sie für Mobilgeräte bis hin zum Notebook-Format attraktiv machen. Dazu zählen eine grosse Spannbreite bei der Betriebstemperatur, eine relativ geringe Umweltbelastung und ein hohes Recyclingpotenzial. Wichtig sei auch, dass die Panels gut zur Touchscreen-Technik kompatibel sind. "Wir werden ab nächstem Jahr alle Amoled-Displays mit kapazitiver Touch-Technik anbieten", sagt wiederum Wöginger. Dafür seien die Panels sehr gut geeignet. Einen weiteren Vorteil der Amoled-Technik ortet er beim Stromverbrauch, der geringer sei als bei der TFT-Technik (Thin-Film Transistor).
Ein von Kathodenstrahlbildschirmen und Plasma-Geräten bekannter Effekt ist das Einbrennen von Bildern, die lange unverändert angezeigt werden. Hier sieht nicht nur Samsung SDI wesentliche Fortschritte im Oled-Bereich. "CMEL sagt offiziell, dass das bei Amoleds kein Problem mehr ist", so Wöginger. Auch beim Preis rechnen die Experten mit Bewegung. "Noch gibt es relativ hohe Ausfallsraten in der Produktion", meint der Actron-Vorstand. Wenn die Hersteller das in den Griff bekommen, sei die Fertigung theoretisch sogar günstiger als bei TFT-Bildschirmen. Im Vergleich zu klassischen LED-Panels wird der Preis von Amoled-Displays bis 2015 nur noch um etwa zehn Prozent höher liegen, erwartet wiederum Lee.
"Wir erwarten, dass Oled-Panels mit fünf Zoll und mehr 2009 oder 2010 zum Mainstream-Produkt werden", meint Lee. Für 2015 prognostiziert der Samsung-SDI-Mann, dass bereits 28 Prozent aller Laptops Oled-Panels nutzen werden. Dafür, dass Amoled-Displays bei Notebooks bald grössere Verbreitung finden, spricht Wöginger zufolge auch die Roadmap der Chi-Mei-Optoelectronics-Tochter CMEL. Das Unternehmen plane schon für das erste Quartal 2009 ein Elf-Zoll-Display vor, sowie ein 12,1-Zoll-Modell im weiteren Jahresverlauf.



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