Wegen Hamsterkäufen von Krypto-Schürfern
23.01.2018, 16:17 Uhr

Digitec schränkt den Verkauf von Grafikkarten ein

High-End-Grafikkarten sind bei Digitec nach wie vor hoch im Kurs. Firmen aus dem In- und Ausland bestellen beim Online-Händler teils drei- bis vierstellige Stückzahlen. Nun hat Digitec reagiert und schiebt Hamsterkäufen den Riegel vor.
High-End-Grafikkarten für Gamer, wie jene des Herstellers Gigabyte, sind im Krypto-Mining-Umfeld besonders beliebt
(Quelle: Gigabyte)
Wer momentan beim Schweizer Online-Händler Digitec eine Grafikkarte mit Technologie des Chip-Herstellers AMD bestellen will, muss ziemlich sicher mit langen Wartezeiten rechnen. Wenn der Händler auf seiner Website überhaupt Wartezeiten angibt, betragen diese in den meisten Fällen bis zu einem Monat. Etwas besser sieht die Lage bei Grafikkarten mit Nvidia-Technologie aus. Bei den sogenannten GTX-Modellen sind je nachdem noch einige wenige Stücke verfügbar.

«Gamer first»

Digitec will offenbar, dass das auch so bleibt. Denn auf Produktseiten von High-End-Grafikkarten – etwa jener der «GeForce GTX 1080 Windforce OC» des Herstellers Gigabyte – wird neuerdings noch vor den Spezifikationen folgender Verkaufshinweis angezeigt: «Angebot begrenzt auf zwei Stk. pro Kunde/Firma. Aufgrund der aktuell grossen Nachfrage (Mining), haben wir eine Begrenzung Pro Artikel/Kunde eingeführt. Mehrfachbestellungen werden storniert.»
Mit diesem Verkaufshinweis wolle sich Digitec bei den Nvidia-Grafikkarten unter dem Motto ‹Gamer first› für seine Kundschaft aus der Gamer-Szene einsetzen, erklärt Unternehmenssprecher Alex Hämmerli auf Anfrage von Computerworld: «Im Interesse der Gamer haben wir uns dazu entschieden, pro Kunde maximal zwei Stück zu verkaufen. Sämtliche Bestellungen aus dem Ausland werden zudem storniert. Wir möchten statt Miner unsere Stammkunden bedienen, und zu denen zählen wir insbesondere auch die Gaming-Community.» Das Hauptinteresse des Online-Händlers liege momentan auf den GTX-Karten, weil RX-Modelle sowieso nur schwer erhältlich seien. Denn der Hersteller AMD komme mit der Produktion nach wie vor nicht nach, erläutert Hämmerli.

Schürfer sind scharf auf Gamer-Grafikkarten

Wie Digitec auch im Verkaufshinweis schreibt, führt das Unternehmen die aussergewöhnlich hohe Nachfrage auf das Mining von Kryptowährungen zurück – wofür sich High-End-GPUs besonders gut eignen. Trotz den starken Kurseinbrüchen bei Bitcoin und Co. habe die Nachfrage nicht nachgelassen, sagt Hämmerli. Die Grafikkarten-Modelle «GTX 1070» und «GTX 1080» rangierten gar auf den Plätzen 12 respektive 14 der beliebtesten Suchbegriffe der letzten 30 Tage – laut Hämmerli tauchen die beiden Karten noch vor Begriffen wie «Switch», «Maus» oder «Macbook» auf.



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