20.01.2011, 16:17 Uhr

Würth ITensis will hoch hinaus

Der Churer Outsourcing-Spezialist Würth ITensis will 2011 rund 2,8 Mio. Franken in Rechenzentren investieren und den asiatischen Markt aufrollen.
John Fisher, CEO Würth ITensis
Der Churer IT-Dienstleister Würth ITensis hat sich für das laufende Geschäftsjahr viel vorgenommen. 2011 will das Unternehmen seine internationalen IT-Services, vor allem in China und Australien, massiv ausbauen. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt für Rechenzentrums-Services im chinesischen Shenyang, sollen die Services Stück für Stück nach Ozeanien und China und später auch nach Kambodscha, Vietnam und Malaysia exportiert werden. Noch diese Woche startet das Projekt «ERP-Zentralisierung in Australien». Hierbei sollen die ERP-Services sämtlicher Würth-Gesellschaften (500 Mitarbeitende) in Australien in den Rechenzentren von Würth ITensis zentralisiert werden. Die IT der sechs chinesischen Würth-Ableger wird bis 2012, jene der indischen bis 2013 zentralisiert. «Das ist der Markt, wo wir hin wollen», erklärt CEO John Fisher gegenüber Computerworld. «Wir erhoffen uns nicht nur eine Verdopplung, sondern eine Vervielfachung des Umsatzes.»

Fokus auf Aus- und Weiterbildung

Im Konzerngeschäft (Kerngeschäft IT-Outsourcing) strebt das Unternehmen für 2011 ein Umsatzwachstum von 14, im Geschäft mit Drittkunden sogar von 35 Prozent an. 2010 wiesen die Churer ein Umsatzwachstum um 12 Prozent aus. Acht Prozent habe man im Konzern- und 23 Prozent im Drittgeschäft generiert, hiess es an der gestrigen Pressekonferenz. Aufgrund des tiefen Eurokurses fiel der Gewinn allerdings nur um 2 Prozent höher als im Vorjahr aus. Deshalb hat der Konzern mit einer Gewinnsteigerung von ein bis zwei Prozent für 2011 eher konservativ geplant, wie Fisher mitteilt. Würth ITsensis hat 2010 acht neue Arbeitsplätze geschaffen und beschäftigt nun in Chur, Davos, Küsnacht und Rorschach 85 Mitarbeitende. In diesem Jahr sollen weitere sieben neue Arbeitsplätze in der Schweiz entstehen. Zudem will der IT-Dienstleister vermehrt in Aus- und Weiterbildung investieren. «Es ist noch immer unglaublich schwierig an qualifizierte IT-Fachkräfte zu kommen und die Lage hat sich in den letzten Monaten wieder verschärft», sagt Fisher gegenüber Computerworld. Würth ITensis will deshalb künftig vermehrt den IT-Nachwuchs selbst ausbilden und notfalls geeignete Kandidaten aus dem Ausland einstellen.

Investitionen in Rechenzentren

In Glattbrugg mietet sich Würth ITensis im Rechenzentrum von Interxion mit einem eigenen Bereich mit einer dynamisch erweiterbaren Rechenzentrums-Fläche ein, der per 1. Februar in Betrieb gehen soll. Das Rechenzentrum ist FINMA-geprüft, erfüllt also die Anforderungen der eidgenössischen Bankenkommission, wovon sich die Churer neue Aufträge aus dem Finanzsektor erhoffen. Zudem wird das Unternehmen heuer rund 2,8 Millionen Franken ins bestehende Rechenzentrum in Chur investieren. Der grösste Teil der Investition wird in die Notstromversorgung gehen. Ein 8 Tonnen schweres Diesel-Notstromaggregat soll bis Ende des Jahres zwei Stockwerke tief installiert werden und nicht nur das Rechencenter, sondern das gesamte Würth-Gebäude in Chur rund um die Uhr mit Strom versorgen.



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