06.10.2009, 14:01 Uhr

Das Web als Schlachtfeld des nächsten Weltkriegs

Mit martialischen Worten ist in Genf die ITU Telecom World eröffnet worden, gefolgt von einer Cyber-Friedensinitiative.
Referierte über Krieg und Frieden im Cyberspace: ITU-Generalsekretär Hamadoun Touré
"Der nächste Weltkrieg könnte im Cyberspace beginnen", warnt Hamadoun Touré, Generalsekretär der Internationalen Fermeldeunion ITU, während seiner Eröffnungsrede der ITU Telecom World in Genf. Und der Kriegsausbruch könne kaum von konventioneller Diplomatie kontrolliert, geschweige denn verhindert werden, gibt der Chef der Uno-Behörde für Telekomfragen zu bedenken. Denn im Web gäbe es keine Grossmacht, ist Touré überzeugt. "Jeder Bürger kann zur Grossmacht werden", meint er. Mit einer Armee von Bots, könne fast jedermann einen virtuellen Krieg vom Zaun reissen, wie diverse Denial-of-Service-Attacken der letzten Zeit gezeigt hätten.
"Von konventionellen Kriegen her wissen wir, dass es das beste ist, den Krieg von vorneweg zu vermeiden", meint Touré und leitet dabei über zu einem ambitiösen weltweiten Programm der ITU für mehr Cyber-Sicherheit und Frieden. "Bis Ende nächsten Jahres werden wir ein globales Abkommen mit allen Ländern der Welt aushandeln, in dem sich diese verpflichten müssen, keinen Cyberterroristen Unterschlupf zu gewähren und selbst keine Cyber-Attacken auszuführen", sagt er.
Ansonsten gälte es den digitalen Graben weltweit zu überbrücken, wie UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon ausführt, der ebenfalls zur Konferenz- und Ausstellungseröffnung in Genf anwesend war. "Hier müssen wir besonders in unsere Jugend investieren. Sie ist der Schlüssel für die Überwindung der digitalen Spaltung", postuliert er.
Aber auch Investititionen in die Infrastruktur seien unabdingbar, sekundierte Touré. Dabei brauche man keine Almosen, sondern gute Business-Pläne, ist der ITU-Boss überzeugt.



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