Fussball-WM 03.08.2005, 09:23 Uhr

Ungerechter Biometrie-Boom

Der so genannte Biometrie-Boom vor der Fussball Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland soll den Stadien Sicherheit und den Herstellern Geld bringen. Doch für Sponsoren nimmt es die FIFA mit der Sicherheit nicht so genau.
Der Markt für biometrische Sicherheitssysteme habe bis anhin ein Nischendasein geführt, rechnet die IT-Beraterin Steria Mummert vor. Doch dank der Fussball Weltmeisterschaft in Deutschland gewinnt der europäische Markt in diesem Bereich Schwung. Der Grossanlass soll anhand von Gesichtserfasungs-Kameras und Fingerabdruck-Sensoren sicher gemacht werden. Für die Herstellerfirmen sollen dabei bis zu 10 Milliarden Euro herausspringen.
Bei solchen Plänen schreien natürlich als erste die Datenschützer laut auf, doch auch die zahlenden Fans fühlen sich betrogen. Dabei geht es allerdings erst in zweiter Linie um die Biometrie. Denn während ein offiziell erworbenes Ticket mit persönlichen Daten verknüpft ist, und somit in Kombination mit der Biometrie so einiges über den Besitzer verrät, sind offenbar für die Sponsoren tausende unpersonalisierter Tickets vorgesehen. Für die Veranstalter der FIFA scheint es hier wohl kein Sicherheitsproblem zu geben. Die deutsche Polizei hingegen, die sich über den Einsatz biometrischer Systeme zur Aufrechterhaltung der Sicherheit freut, erkennt in den Sponsoren-Tickets ganz klar ein Sicherheitsleck.
David Witassek



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