01.12.2008, 11:16 Uhr

Stressfrei ankommen

Klein, handlich, zuverlässig: Moderne Navigationsgeräte sind multimedial und kosten immer weniger. Unterschiede gibt es trotzdem.
Angesichts knapper Zeitbudgets hat heute keiner mehr Verständnis für Verspätungen. Den oft mühsam abgerungenen «Timeslot» beim Kunden zu verpassen, ist unhöflich, unprofessionell und gefährdet die guten Beziehungen.
Geschäftsreisende, die mit dem Auto unterwegs sind, können sich vom Navigationsgerät pünktlich und entspannt ans Ziel führen lassen. Ortskenntnisse und umständliches Hantieren mit Strassenkarten braucht es dazu schon lange nicht mehr. Über das satellitengestützte Navigationssystem GPS (Global Positioning System) orten die Geräte die Position des Empfängers bis auf wenige Meter genau. Durch eine ständige Aktualisierung der Koordinaten lassen sich auf diese Weise exakte Routen und Ankunftszeiten berechnen. Für Vielfahrer lohnt sich ein gutes Navigationsgerät allemal, zumal sich die Preise stetig nach unten entwickeln.
Die Grundausstattung der elektronischen Beifahrer ist im wesentlichen immer gleich, die Unterschiede verstecken sich meist im Detail. Äusserlich fällt auf, dass die Touchscreens immer breiter werden und so mehr Platz für die Anzeige und Bedienung bieten. Funktional bestechen die Modelle inzwischen mit einer riesigen Fülle an Zusatzfunktionen. Nebst der Routenführung bringen die meisten elektronischen Beifahrer auch noch ein Multimediapaket mit an Bord: MP3- und Video-Player, Bildbetrachter für digital gespeicherte Fotos, Währungsumrechner wie auch Spiele gehören mittlerweile zum guten Ton.

Staus und Baustellen umfahren

Wer sich nicht von Verkehrsstaus überraschen lassen will, sollte auf eine eingebaute TMC-Funktion (Traffic Message Channel) achten. Dabei handelt es sich um ein Zusatzsignal, das über Verkehrsstaus und sonstige aktuelle Behinderungen informiert und auf Wunsch eine neue Fahrtroute berechnet, die am Engpass vorbeiführt. Der in der Regel kostenlose TMC-Dienst wird inzwischen in vielen europäischen Ländern von zahlreichen Radiosendern ausgestrahlt.

Eingebauter Lotse

Damit der Fahrer sich auf die Strasse konzentrieren kann und nicht ständig aufs Navi blicken muss, verfügen alle Geräte bis auf Garmins nüvi 550 über Text-to-Speech. Diese Funktion liest zusätzlich zu den Navigationsanweisungen auch Strassennamen, Ortstafeln und Ausfahrten vor. Sehr praktisch: Ein FM-Transmitter, der eine Verbindung mit den Autolautsprechern herstellt und so die Fahranweisungen des Lotsen laut und deutlich hörbar macht.
Mittlerweile unterstützen fast alle Navigationssysteme den Tages-/Nachtmodus. Damit lässt sich die Display-Helligkeit nach dem Umgebungslicht einstellen. Einige Geräte switchen je nach Lichteinfluss sogar automatisch zwischen den zwei verschiedenen Modi hin und her - etwa auch in längeren Tunnels.
3D-Ansicht und Lernfunktion.
Ein weiterer Trend ist die 3D-Kartenansicht. Über die Hälfte der untenstehenden Navigationssystemen zeigt innerhalb von Städten entlang der Fahrtroute Gebäude und Strassenzüge in 3D an. Diese kulissenartige Kartenansicht soll die Orientierung durch den Grossstadt-Dschungel anhand von Gebäuden entlang der Route erleichtern.

3D-Ansicht und Lernfunktion

Ebenfalls eine neue Technik präsentiert Falk mit seinem lernenden Navigationsgerät F10. Die Navi-Software berechnet beispielsweise eine Route von Zürich nach Luzern mit einer Fahrtdauer von 1 Stunde und 20 Minuten. Wenn der Fahrer aber einen besseren Weg kennt, der weniger Zeit benötigt, merkt sich das Falk-Navi den Weg. Darüber hinaus kann das F10 online die gespeicherten Routen zur Verfügung stellen und gleichzeitig vom Fahrverhalten anderer Falk-Nutzer profitieren. So gelangt man auf immer besseren Routen schneller ans Ziel.

All-in-one-Navigation

Wie es der Preis schon erahnen lässt, spielt das AVIC-F900BT im Vergleich zu den Konkurrenten in einer höheren Liga. Pioneer vereint mit diesem Gerät ein Navigationssystem mit einem DVD-Mediacenter, das fest im Doppel-DIN-Schacht des Fahrzeugs montiert wird. Sogar während der Navigationsführung können Multimediainhalte wie DivX-, MP3- und WMA-Inhalte von CD oder DVD genossen werden. Zusätzlich verfügt der Luxus-Reiseleiter über vielseitige Anschlussmöglichkeiten und Zusatzfunktionen.
Für Offroad-Fans bietet Becker ein Navigerät mit «Krokodilhaut»: Dank seiner gummierten Aussenhaut ist das Traffic Assist Z100 gegen Spritzwasser geschützt und begeistert Auto- und Motorradfahrer ebenso wie Outdoor-Fans. Für wilde Abenteuer jenseits asphaltierter Strassen eignen sich auch die Geräte von Garmin und Medion.

Probieren statt studieren

Auch wenn die Navigations-Software aller Systeme dem gleichen Zweck dient, können sich die Geräte doch in der Bedienung stark voneinander unterscheiden. Probieren Sie die Geräte deshalb vor dem Kauf im Geschäft einfach mal aus. Wichtig ist dabei eine intuitive und einfache Menüführung, die den Fahrer so wenig wie möglich von seiner eigentlichen Aufgabe, dem Autofahren, ablenkt.
Manuela Amrein



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