15.11.2012, 10:58 Uhr
Protokoll entlastet WLAN-Router
Überanspruchte WLAN-Router können demnächst aufatmen: Ein WiFox genanntes Protokoll soll den Verkehr besser regeln können.
Drei Wissenschaftler der North Carolina State University haben ein Software-Protokoll entwickelt, welches den Verkehr in WLAN-Routern besser regeln und managen kann, wenn zu viele Anwender über den Access Point (AP) surfen wollen. Das Problem: Die Spezifikation für den IEEE-Standard 802.11 erlaubt es den Anwendern, den selben Kanal eines WLAN-Routers gemeinsam zu nutzen. Das klappt meistens gut für die Verbindung zum Internet. Da die meisten User aber mehr Daten aus dem Web anfordern als dorthin befördern, kommt es beim Downlink zu Stau. «Wir haben beobachtet, dass diese Asymmetrie im Datenverkehr der Hauptverantwortliche ist für die Überlastung von WLAN-Routern», schreiben die Wissenschaftler. Das WiFox genannte Protokoll der US-Studenten ist nun in der Lage den Datenverkehr auf dem AP zu überwachen. Sobald dieser zu dicht wird, implementiert WiFox einen «Prioritätsmodus» auf dem Router und verhindert so dessen Überlastung. Das Schöne dabei: Laut den Wissenschaftlern können gängige WLAN-Router per Software-Update für WiFox fit gemacht werden. Getestet haben die Forscher das Protokoll mit 25 und 45 Usern, die sich mit dem selben AP verbunden haben. Der Router war in der Regel in der Lage, vier Mal schneller auf die Anfragen der Teilnehmer zu reagieren. Interessanterweise war der Datendurchsatz mit mehr Teilnehmern besser als mit wenigen. So wurde der Durchsatz bei 45 Teilnehmern versiebenfacht, während sich dieser bei 25 Usern «nur» vervierfachte. WiFox ist Gegenstand der Arbeit «WiFox: Scaling WiFi Performance for Large Audience Environments» der Doktoranden Jeongki Min und Arbit Gupta sowie deren Professor Injong Rhee. Publiziert wurde bislang eine einseitige Zusammenfassung. Zudem wollen die drei ihre Erkenntnisse nächsten Monat an der Konferenz ACM CoNEXT 2012 in Nizza vorstellen.