Akustische Barcodes 16.10.2012, 09:53 Uhr

Kratzen statt Scannen

US-Wissenschaftler haben Barcodes entwickelt, die nicht zweidimensional aufgedruckt, sondern eingraviert werden. Anstatt diese zu scannen, fährt man einfach mit dem Fingernagel darüber.
Auch mit dem Smartphone kann ein akustischer Barcode aktiviert werden (Bild: Chris Harrison)
Barcodes sind überall zu finden, seien es Strichcodes auf Produkten oder QR-Codes auf Werbeanzeigen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie mssen gescannt bzw. fotografiert werden, um de dahinterstehenden Zahlencodes zu lesen. Nicht so bei den akustischen Barcodes, die von den US-Wissenschaftler rund um Chris Harrison erschaffen wurden. Denn statt um zweidimensionale Bilder handelt es sich dabei um dreidimensionale Codes, die in Materialien eingraviert werden. Und um sie zu lesen, muss man mit dem Fingernagel oder einem beliebigen Gegenstand darüber fahren. Das dabei erzeugte Geräusch gibt ein einzigartiges Muster wieder, das vom Mikrofon eines Geräts, beispielsweise eines Smartphones, erkannt und in einen Zahlencode umgewandelt wird. Laut den Forschern haben die akustischen Barcodes einige Vorteile. So können z.B. auch blinde Personen damit arbeiten. Als mögliche Einsatzgebiete haben die Wissenschaftler beispielsweisePreisschilder in Lden im Kopf. Anstatt den Preis zu ertasten, könnte ein Blinder einfach kurz mit dem Finger darüberfahren, worauf eine Stimme den Preis akustisch mitteilt. Auf dieselbe Art und Weise könnten auch umfassender Informationen zu einem Produkt abgerufen werden. In Kombination mit Smartphones oder Computern könnten die akustischen Barcodes ausserdem jede erdenkliche Aktion auslösen. Beispielsweise könnte man Aufkleber mit solchen Barcodes verwenden, um am Arbeitsplatz oder in der Schule bestimmte, oft verwendete Aktionen aufzurufen, wie etwa eine Telefonweiterleitung im Büro zu aktivieren oder eine Whiteboard-Präsentation zu steuern. Weitere Vorteile sehen die Entwickler in der günstigen Produktion, der Widerstandsfähigkeit und Vielseitigkeit der akustischen Barcodes. So könnten sie etwa auf zahlreichen Materialien wie Plastik, Holz oder Glas eingraviert werden.



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