17.10.2017, 14:30 Uhr

Das Huawei Mate 10 Pro im ersten Test

Dual-Cam, Riesen-Akku und künstliche Intelligenz: Das ist das Mate 10 Pro.
Huawei tastet sich mit seiner Mate-Serie immer näher an Apple und Samsung heran und eifert dabei gleichzeitig Google nach. Zum neuen Vorzeige-Smartphone haben die Chinesen bereits in den vergangenen Wochen die Werbetrommeln gerührt. Allzu viele Details, abgesehen von der Akkugrösse von 4000 Milliamperestunden, hat man damals aber noch nicht durchblicken lassen. Nun naht die Stunde der Wahrheit und Huawei macht vieles richtig, wie wir im ersten Test bereits festgestellt haben (vgl. hierzu auch das Hands-on in der Bildergalerie).

Viel Bildschirm

Im Unterschied zum Vorjahresmodell geht man mit den cupertinischen und koreanischen Trends. Wie beim Galaxy S8 und iPhone X ersetzt man die Aluminiumhülle durch ein leicht gewölbtes Glas. Die Bilddiagonale liegt mit knapp sechs Zoll (5,9 Inch) ebenfalls in Phablet-Griffhöhe. Der Angriff auf Apple und Samsung ist aber bei der Formgebung erkennbar. Wie erwartet, rückt Huawei gleich zwei Modelle ins Feld. Besonders handlich mit seinem 18:9-Bildschirm und der Auflösung von 2160 auf 1080 Pixeln ist das das Mate 10 Pro, das bei uns auf den Markt kommt. Verwandt ist es stark mit dem 6 Zoll grossen und etwas breiteren Mate 10, das nur in wenigen Märkten wie Spanien erhältlich sein wird. Gleich vorweg: Das Mate 10 Pro fühlt sich sehr gut an und trumpft mit vielen Überraschungen. Auffällig: Auf den Seiten gibt es kaum noch Ränder.
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Doppelauge mit künstlicher Intelligenz

Die Kamera wurde wieder in Kooperation mit Leica entwickelt und wartet mit einem 12-Mpx-Hauptsensor und einem 20-Mpx-Monochromsensor auf, die beide mit einer optischen Bildstabilisierung ausgerüstet sind. Beide Linsen trumpfen mit einer sehr lichtstarken ƒ/1.6-Blende. Natürlich gibt es hier keine Ausnahmen bei den wichtigsten Grund-Features der heutigen Zeit. So kann heute bald jedes aktuelle High-End-Smartphone mit schnellem Autofokus, 4K-Videoaufnahmen und Porträtfunktionen punkten. Wo will sich da Huawei von der Premium-Masse abheben?

Objekterkennung

Huawei steuert der Mate-10-Serie gleich das neuste Android 8.0 Oreo mit der eigenen Software-Zugabe EMUI bei. Bei der Software gab es auch sonst ein paar nennenswerte Überraschungen. Zusammen mit dem neuen Kirin-970-Prozessor, der auf künstliche Intelligenz getrimmt ist, will Huawei auch dem Google-Konzern das Wasser reichen. Dazu gehören nun wie bei Google Lens eine Reihe neuer Funktionen wie Bild- und Objekterkennung. In dem hauseigenen Prozessor steckt zusätzlich eine sogenannte Neural Processing Unit (Neurale Verarbeitungseinheit), die in diesem Bereich ihre Muskeln spielen lässt. Laut Huawei kann das Mate 10 Pro rund 30 Bilder in der Sekunde analysieren und bei Objekten wie Katzen und Esswaren aus zwölf verschiedenen Settings die optimale Belichtung und Farbgebung wählen. Wie gut das alles funktioniert, werden wir noch im ausführlichen Test beleuchten. Kurz: Low-Light-Aufnahmen gelingen mit dem Mate 10 Pro extrem gut. Unsere Ersteindrücke wollen wir Ihnen in der Bilderstrecke nicht vorenthalten. Weitere Gemeinsamkeiten hat das neue Vorzeige-Smartphone mit der Konkurrenz beim IP67-Staub- und Wasserschutz. Damit positionieren sich die Chinesen zusammen mit den Koreanern gegenüber Apple und der restlichen Konkurrenz auf Augenhöhe. Der Arbeitsspeicher beträgt sechs Gigabyte. Der interne Speicher ist mit 128 GB ordentlich gross. Einen MicroSD-Slot gibt es aber hier nicht, wie man auch zum ersten Mal auf die Kopfhörerbuchse verzichtet. Dazu muss nun eine Bluetooth-Lösung oder ein USB-C-Adapter her (nicht enthalten). Das Mate 10 Pro ist ab dem 20. November als Dual-SIM-Variante bei Swisscom und im Fachhandel ab 799 Franken erhältlich und kann bereits vorbestellt werden. Die «Porsche»-Design-Version gibt es ab dem 1. Dezember für 1499 Franken bei Digitec und Swisscom.

Fazit

Huawei bringt mit dem Mate 10 Pro ein erstaunliches Premium-Smartphone auf den Markt, das nur so vollgespickt ist mit vielen Features. Beeindruckend ist das Gesamtpaket aus Hardware, Verarbeitung und Kamera. Allerdings werden wir den vielen hoch angepriesenen KI-Funktionen noch auf den Zahn fühlen. Grosse Versprechungen macht Huawei auch mit softwareseitiger Akkuoptimierung bei dem grossen 4000-mAh-Akku mit der neuen SuperCharge-Technik. Ob das alles reicht, um irgendwann weltweit zur Nummer 2 im Smartphone-Markt aufzusteigen, muss sich noch zeigen.



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