Dell
12.07.2012, 09:58 Uhr
«Hardware für sich alleine hat keinen Wert mehr»
Im Zürcher Prime Tower gab Dell Auskunft über seine Pläne, Produktportfolio und anstehende Akquisitionen. Computerworld unterhielt sich vor Ort mit dem General-Manager von Dell Schweiz, Christophe Y. Monnin, und hat die Details.
Zuerst die Zahlen: Im abgelaufenen Jahr 2011 betrug Dells Jahresumsatz etwa 62 Milliarden US-Dollar. 30 Prozent vom «Revenue» entfallen, nach Dells firmeninternen Erhebungen, auf Produkte, Software und Dienstleistungen rund ums Datacenter. «Die Schweiz», so Christophe Y. Monnin, «liegt derzeit sogar bei rund 50 Prozent. Damit agiert die Schweiz in diesem Schlüsselbereich weit vorne», so der General-Manager weiter.
«Hardware hat keinen Wert mehr»
7,7 Milliarden Dollar entfallen laut den vorgelegten Zahlen bereits heute auf Service-Lösungen. 10,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet der amerikanische IT-Konzern mit seinen Software-Produkten, so die Analyse von Dell. Und Monnin legte nach: «Hardware hat für sich alleine keinen Wert mehr». Was brutal klingt, spiegelt die neue Strategie, mit der Dell zu Werke geht. «Konkurrenzprodukte unterscheiden sich meist kaum noch signifikant voneinander. Sei es im Serverbereich, Peripheriegeräten bis hin im Consumer-Sparte mit PCs, Notebooks. Was aber wichtig ist, sind die Daten, mit denen auf diesen Geräten gearbeitet wird. Sie sind es letztendlich die den Wert eines Unternehmens wiedergeben. Und die gilt es zu schützen», fuhr Monnin fort.
6 bis 8 Übernahmen pro Jahr
Wie Dell sich neu im Markt positioniert wird auch aus den Zukäufen klar. Im Schnitt hat sich der Konzern in den letzten fünf Jahren im Schnitt sechs bis acht Unternehmen pro Jahr einverleibt. Unter anderem gehören die IT-Grössen Perot System (IT Service), EqualLocic (Storage), Compellent (Storage), Kace (System-Management) , Sonicwall (Security) sowie Secureworks (Information Security Service) dazu. Der neuste Coup: Mit der Firma Quest, deren bernahmen sich Dell 2,4 Milliarden US-Dollar hat kosten lassen, hat man sich einen Profi für das Verwalten von Date sowie Backup-Technologien ins Boot geholt. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie Dell mit Quest-Software punkten will
Wie Dell mit Quest-Software punkten will
Vordergrundig will man nicht nur als reiner Hardwareanbieter auftreten, sonder vereint Hardware, Software und Services unter einem Dach. Als Identitätssoftware soll Quest Dells Enterprise-Service-Strategie unterstützen und die letzten Dell-Zukäufe von Sonicwall und Secureworks erfolgreich flankieren. Als reines Managementwerkzeug für Rechenzentren hilft es Dell unter anderem Mainframe-Lösungen auf x86-basierten Bladearchitekturen zu migrieren. Auf den Einwand, dass Quest-Partner, wie die Credit Suisse oder Swisscom derzeit «im Regen stehen», weil sie über den weiteren Verlauf und Strategie Dells bezüglich der Quest-Übernahme sich eine besseren Informationsfluss seitens Dell wünschten, entgegnete Monnin: «Natürlich werden wir nichts an der erfolgreichen Zusammenarbeit und Partnerschaften von Quest ändern. Unser vorrangiges Ziel ist es doch, die Vorteile, die sich mit der Übernahme ergeben in unser Produkte-, Software- und Service-Portfolio einfliessen zu lassen. Genau so haben wir es in der Vergangenheit mit den getätigten Übernahmen gemacht. Letztendlich ziehen wir allem gleichen Strang und wollen erfolgreich sein.»
35 Prozent Wachstum im Channel

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Dells neue Server-Linie wird des in 1H und 2H (Höheneinheiten) geben. Ausgestattet sind die Server mit neusten Intel-Xeon-CPUs, als Grafikeinheit greift Dell auf Nvidia-Chips mit Tesla-Technologie (HPC-Bereich) zurück, die als Grafik-/Recheneinheit direkt am Server angebunden ist. Wählen können Kunden ab sofort bezüglich der Netzwerkanbindung - und zwar zwischen 1 und 10GBE (Gigabit-Ethernet). Als Netzteile verwendet der Hersteller bei der neuen PowerEdge-Serie, PSUs (Power Supply Unit) nach Titanium-Standard mit einem Wirkungsgrand von 92 Prozent.
Als neue Blade-Server stellt Dells die PowerEdge-Modelle M420 und M520 vor, und spricht dabei vom ersten «Datacenter in the box». Das Besondere: Die Blade-Server optimieren dank Server-Einschüben mit einer Viertelhöhe ihre Effizienz: Dank neuer Xeon-CPUs, SSD-Festplatten sollen sich Leistungssteigerungen bis Faktor 3 ergeben. Die Modelle verfügen dabei nicht nur über eine sehr hohe Leistungsdichte, sondern benötigen weniger Platz, reduzieren den Verkabelungsaufwand und Stromverbrauch. Unterstützung gibts dabei vom ebenso neu lancierten «OpenManage-Power-Center» (Verwaltungskonsole) sowie dem Integrated Dell Remote Access Controller (iDRAC7) mit Lifecycle Controller, einer Fernsteuerungskarte. Administratoren können demnach Dell-Server- und -Storage-Hardware zentral verwalten, aber auch auf laufende Verwaltungskonsolen von VMware oder Microsoft zugreifen.