17.02.2012, 11:39 Uhr

Gibt es Amazon bald an der Bahnhofstrasse?

Amazon wagt Gerüchten zufolge einen Quantensprung: Vom Online-Grosskonzern zum «echten» Verkaufsladen. Damit verbunden wären einige Vorteile – doch auch die Nachteile haben es in sich.
Amazon ist eine Erfolgsgeschichte. Angefangen als kleiner Online-Buchladen, umfasst der Store mittlerweile ein riesiges Sortiment mit Quartalsumsätzen von bis zu zehn Milliarden US-Dollar (Computerworld.ch berichtete). Das ist den traditionelleren Geschäften natürlich ein Dorn im Auge und wie die New York Times berichtet, könnte dieser Stachel bald noch tiefer sitzen. Denn Amazon plant scheinbar, «echte» Läden zu eröffnen. Damit würde der Online-Händler seiner virtuellen Welt entsteigen und seine Produkte von nun auch via Ladentisch an Kunden bringen.  Kommentieren will Amazon dieses Gerücht nicht, doch scheinbar sollen bereits geeignete Grundstücke in New York und Seattle angeschaut worden sein. Ein Grund für den Strategiewechsel  könnten die Lieferzeiten sein, scheinbar möchte nicht jeder Kunde zwei Tage warten, bis er seine gekauften Artikel in den Händen halten kann. Damit würde Amazon allerdings einen grossen Vorteil der Konkurrenz gegenüber aufgeben: Als Online-Retailer sind sie in einigen Bundesstaaten bislang noch steuerfrei und verteidigten diese bisher mit einer renitenten «wir verlangen keine Verkaufssteuern»-Taktik. Darum erfolgt beispielsweise der Versand von Amazon-Artikeln kostenlos. Doch sollten sie in den USA auch physisch präsent sein, wäre dieser Steuervorteil definitiv dahin. Die Frage ist nun, ob die Ladeneröffnung diesen Nachteil aufwiegen kann. Experten sind deswegen skeptisch, doch das waren sie auch, bevor Apple im Jahr 2001 seinen ersten Verkaufsshop eröffnete. Im Nachhinein weiss man eben alles besser.  



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