22.12.2011, 13:17 Uhr

DDOS-Attacken auf Onlinehändler

Und das kurz vor Weihnachten: Derzeit finden offenbar gezielte DDoS-Attacken auf mehrere Onlineversandhäuser statt. Unter anderem ist Conrad betroffen.
Auch Computerworld.ch bekam es gestern zu spüren: Unser Webauftritt war den ganzen Nachmittag nicht erreichbar. Wie sich nun herausstellt, war ein DDoS-Angriff auf den deutschen Provider Mittwald der Grund dafür, der Computerworld.ch hostet. Doch der Angriff war scheinbar kein Einzelfall. Der deutsche Onlineshop Conrad.de ist derzeit nicht verfügbar. Stattdessen sind Besucher mit folgender Meldung konfrontiert: «Seit gestern Abend werden eine Reihe von Internetshops massiv aus dem Internet mit sogenannten DDoS-Attacken angegriffen. Dadurch kann es zu kurzzeitigen Ausfällen oder Einschränkungen der Geschwindigkeit dieser Shops kommen. Leider sind auch wir davon betroffen.»

Auch der Bundesverband des Deutschen Versandhandels reagierte mit einer Mitteilung. Demnach kämpfen derzeit mehrere grosse Versandhäuser und Onlinehändler mit mutwilligen Angriffen. Der Verband wittert einen gezielten Angriff gegen die Versandhandelbranche – zu einem für diese denkbar ungünstigen Zeitpunkt, kurz vor Weihnachten.

Auch Digitec betroffen?

Zufall oder nicht? Im Verlaufe des Donnerstagmorgens war auch der grösste Schweizer Onlineversandhändler im Bereich Elektronik und Unterhaltung, Digitec, teilweise nicht erreichbar. Eine Stellungnahme von Digitec gegenüber Computerworld.ch steht noch aus. Andere grosse Schweizer Onlineversandhäuser scheinen nicht betroffen.

Bei DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) werden Server mit einer extrem hohen Anzahl an Anfragen bombardiert, die dazu führen, dass sie mit dem Verarbeiten nicht nachkommen. In der Folge sind Webseiten nur noch schwer oder teilweise gar nicht mehr erreichbar. Update, 14:13 Uhr: Wie Digitec-Mediensprecherin Stefanie Hynek jetzt bestätigte, kommt es bereits seit rund einer Woche vereinzelt zu DDoS-Attacken auf ihre Webseite. Die Verfügbarkeitsprobleme vom Donnertagmorgen seien aber auf ein technisches Problem auf ihren Webservern zurückzuführen und hätten nichts mit den Angriffen zu tun.



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