21.01.2011, 12:18 Uhr

Ist Computerspielen einfacher als Velofahren?

Kleinkinder erlernen bestimmte Computer-Skills offenbar leichter als Schwimmen und Velofahren.
Wie eine Befragung unter mehr als 2000 Müttern ergeben hat, können 69 Prozent der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren mit einer PC-Maus umgehen. 58 Prozent sind in der Lage, Computergames zu spielen und 28 Prozent können einen Anruf mit dem Handy machen. Ein Viertel schafft es, einen Webbrowser zu öffnen. Sieht man sich eher traditionelle Beschäftigungen von Kindern dieser Altersklasse an, sieht das Ergebnis der Befragung folgendermassen aus: 77 Prozent lösen Puzzles, 52 Prozent können Velofahren, 20 Prozent schwimmen und elf Prozent schaffen es, sich ihre Schuhe zu binden. Wenig überraschend ist, dass technische Fähigkeiten von der Schwierigkeit der Aufgabe abhängen: Beispielsweise können 63 Prozent der Kleinkinder einen Computer ein- und ausschalten, aber lediglich 16 Prozent gelingt die Navigation zwischen Webseiten. Mehr als ein Drittel der Kinder konnte den eigenen Namen schreiben. 15 Prozent kennen zumindest eine Webadresse und fünf Prozent mindestens eine E-Mail-Adresse. Die Untersuchung wurde vom Security-Experten AVG durchgeführt. Befragt wurden 2200 Mütter in Grossbritannien, Neuseeland, Australien, Japan, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich sowie den USA und Kanada. Interessant ist, dass die Ergebnisse der Befragung je nach Land unterschiedlich ausgefallen sind. Beispielsweise können 30 Prozent der befragten Kinder aus den USA und Australien wenigstens eine Smartphone- oder Tablet-App bedienen - in Japan schafften das elf Prozent. In Frankreich und Grossbritannien waren 70 Prozent in der Lage ein Computergame zu spielen, in Deutschland konnten dies lediglich 40 Prozent der Kleinkinder. Gemäss AVG-CEO J.R. Smith zeigen die Ergebnisse, dass Eltern auf den Umgang ihrer Kinder mit Computer und Internet achten sollten. «Wie unsere Untersuchung zeigt, müssen Eltern damit anfangen, Kinder über sicheres Navigieren in der Onlinewelt zu unterrichten - und zwar in einem früheren Alter als sie bisher vielleicht gedacht haben», sagt Smith.
Harald Schodl



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