10.10.2011, 11:44 Uhr

App für CERN-Forschung

Das Europäische Institut für Kernforschung (CERN) hat eine App veröffentlicht, mit der sich Experimente mit dem Large Hadron Collider (LHC) beobachten lassen.
LHSee: Einblick ins Innere des Teilchenbeschleunigers (Bild: CERN)
Das LHSee getaufte Programm soll die Forschung mit dem gigantischen Teilchenbeschleuniger greifbarer machen und bietet die Live-Beobachtung und Nachbetrachtung von Versuchen mittels einer Android-App an.

Grafisch einfach

LHSee soll die komplexe Wissenschaft der Teilchen, wie sie in der riesigen Anlage praktiziert wird, erfahrbarer machen. Die App bietet Live-Beobachtung der Kollisionen als auch die Nachbetrachtung der Ergebnisse. Dabei kann zwischen einer 2D- und 3D-Ansicht gewählt werden. Die Darstellung, die sich auf das Notwendigste beschränkt, ist einfach gehalten und verzichtet auf aufwändige Extras. Die zweidimensionale Abbildung erscheint skizzenhaft, das räumliche Rendering stützt sich auf Gitternetzmodelle. Die einzelnen Elemente, wie die verschiedenen Ebenen, welche die Bewegungen und Spuren der in den Kollisionen entstehenden Teilchen protokollieren, lassen sich zu- und abschalten.

Thematisch kompliziert

Um mit den Visualisierungen der physikalischen Vorgänge etwas anfangen zu können, kann der User auf ein Tutorial zurückgreifen, dass die Arbeit mit dem LHC und die Vorgänge in dessen Inneren mit Texten, Videos und bewegten Skizzen erklärt. Diese erweist sich jedoch nur teilweise als hilfreich, da viele Begriffe schlichtweg nicht beschrieben werden. Dementsprechend präsentiert sich das eingebaute Quiz, in dem es anhand einer Abbildung zu erkennen gilt, welche Teilchen aufeinander geschossen wurden, als kaum lösbar. Generell entsteht der Eindruck, dass sich das Programm eher an Physikstudenten als an allgemeine Verbraucher mit wissenschaftlichem Interesse richtet. Summa summarum liefert das CERN eine technisch sauber umgesetzte App hinter der durchaus einige Ambition zu stecken scheint. Die spartanische Präsentation als auch kleinere, grafische Fehler wie überlappende Beschriftungen in den deutschsprachigen Menüs sind verschmerzbar. Die gut formulierten Erläuterungen verwirren jedoch mehr als sie nutzen, da ein recht hohes Grundwissen vorausgesetzt wird. (Quelle: Pressetext.com)
Harald Schodl



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