18.01.2008, 09:34 Uhr

Ämter automatisieren ihr IT-Management

Sicherer, schlanker und günstiger: Mit Hilfe des Lifecycle-Management-Systems Altiris hält die Kantonale Verwaltung ihre IT-Infrastruktur in Schuss.
Gelassen: Für AMZ-Projektleiter Marc Bühler ist die Hardwareerneuerung «ein Kinderspiel». (Foto: Dorothea Müller)
Beim Amt für Militär und Zivilschutz des Kantons Zürich steht heuer im Rahmen des Projekts IBIS08 (IT-Basisinfrastruktur Sicherheitsdirektion) eine Hardware-Erneuerungsrunde auf dem Programm. Ein Vorhaben, das Marc Bühler, dem zuständigen Projektleiter und stellvertretenden Informatikverantwortlichen, kein Kopfzerbrechen bereitet. Schliesslich hat er bereits bei der letzten Hardwarebeschaffung vor vier Jahren die Client-Management-Suite Altiris von Symantec eingeführt. Dies mit dem erklärten Ziel, die damals neu gekauften 160 PCs abteilungsübergreifend verwalten und Software, Updates und Patches automatisiert einspielen zu können. Inzwischen hat sich Altiris zum zentralen Tool des AMZ-IT-Managements gemausert. Bühler führt aus: «Eine aktive Verwaltung der IT-Infrastruktur, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert und eine automatisierte Softwareverteilung gewährleistet, ist unabdingbar geworden.»
Um weitere Synergien zu schaffen, versuchte Bühler im Rahmen von IBIS08 weitere Amsstellen der Sicherheitsdirektion für das Altiris-Projekt zu gewinnen. Dies ist ihm gelungen: Mit dem Generalsekretariat (GS) inklusive der zwölf Statthalterämter und dem Sozialamt (SA) werden jetzt zwei weitere Verwaltungsstellen an die Client-Management-Suite angekoppelt, noch bevor es im Herbst zu den neuen Hardware-Rollouts kommt. Damit können dann rund 350 PCs mit diesem Tool gemanagt werden.

Synerg

ien nutzen

Laut Projektleiter Bühler bringt diese Migration etliche Vorteile mit sich. Zum Beispiel werde es dadurch möglich, günstiger IT-Ersatz zu beschaffen, die Ressourcen zusammenzuziehen, die Unterhaltskosten zu reduzieren und gemeinsame IT-Security-Lösungen zu entwickeln. Übergreifende Synergien erwachsen durch die Konsolidierung des File- und Printmanagements. Durch ihre Zusammenarbeit mutieren das AMZ, das Generalsekretariat und das Sozialamt quasi zu IT-Servicecenter: Sie unterstützen sich gegenseitig bei der Bereitstellung der angebotenen Dienste. Unter anderem werden die Daten dreifach, also an allen beteiligten Amsstellen gespiegelt, was sich in einer erhöhten Sicherheit niederschlägt: Datenverluste jeglicher Art sind damit künftig so gut wie ausgeschlossen. Wobei man im Speicherbereich produktemässig auf Netapp-Lösungen setzt.

Zentrale Informationsdrehscheibe

Dass sich die drei Ämter für Altiris als gemeinsames Verwaltungswerkzeug entscheiden würden, war nicht von Beginn an klar. Laut Bühler wurden zahlreiche andere Produkte, die auf System-Management ausgerichtet sind, intern und extern unter die Lupe genommen. Mit ausschlaggebend für den Entscheid war letztlich, dass das AMZ bereits Altiris-erprobt ist und das Generalsekretariat sowie das Sozialamt mit «Lifestate» ebenfalls Symantec-Produkte im Einsatz hatten. Für Altiris sprach laut Bühler zudem, dass das Lifecycle-Management-Tool modular aufgebaut ist und über eine zentrale, SQL-basierte Configuration Management Datenbank (CMDB) verfügt. Dadurch greifen alle Anwendungen nahtlos ineinander. Die CMDB dient als zentrale Informationsdrehscheibe für alle Teillösungen, die für ein Service-Management im ITIL-Sinne notwendig sind. In ihr fliessen die Informationen zum Zustand einer umfassenden IT-Umgebung zusammen, die im Service-Support und -Delivery anfallen.
In Bezug auf die Altiris-Implementierung arbeitet das Projektteam der drei Ämter unter der Leitung von Marc Bühler mit dem Bassersdorfer Unternehmen Rotronic zusammen. Die Symantec-Partnerin mit eigener Altiris-Abteilung ist drauf und dran, ihr Boxmover-Image abzuschütteln und sich immer stärker in Richtung IT-Dienstleisterinzu entwickeln. Von Rotronic hatBühler für sein Projekt auch eine Virtualisierungslösungzu Testzwecken bezogen.Mit dieser Testumgebung werden sämtlichekünftigen Services virtualisiert getestet.Die Tests bezwecken, dass später die Server-Landschaft hardwareseitig reduziert unddie damit verbundenen Kosten gesenkt werden können.

Sicherheit erhöhen

«Expandieren» will der AMZ-Projektleiter Bühler auch im Security-Bereich. So plant er - parallel zum Hardware-Rollout und abgestimmt auf Altiris - bis Ende 2008 eine PKI-Lösung (Public Key Infrastructure) mit durchgängigem Single-Sign-On-Konzept samt Notebook-Verschlüsselung einzuführen. Bühler erklärt: «Security kann nicht ohne IT-Management betrieben werden - und ohne Security gibt es kein IT-Management.» Letztlich ist Bühler davon überzeugt, dass mit Hilfe von Altiris der ebenfalls anstehende Umstieg auf Windows Vista «mit links» bewerkstelligt werden kann.
DER ANWENDER

Das Amt für Militär und Zivilschutz des Kantons Zürich (AMZ)

Das AMZ bildet zusammen mit dem Generalsekretariat, der Kantonspolizei, dem Strassenverkehrsamt, dem Sozialamt und dem Migrationsamt die Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich. Organisatorisch ist die AMZ-Informatik für die IT-Belange der Abteilungen Militärverwaltung, Zivilschutz, Wehrpflichtersatz und die Militärbetriebe des Kantons Zürich zuständig. Zu den Aufgaben der 150 Mitarbeiter des AMZ gehören der Betrieb des kantonalen Zeughauses / Retablierungsstelle in Zürich sowie des Waffenplatzes in Zürich-Reppischtal, die Beratung der Gemeinden in allen Fragen des Zivilschutzes und die Betreuung aller Militärdienst leistenden Schweizer Bürger im Kanton Zürich.
ZUR PERSON

Marc Bühler im Kurzprofil

Der 1975 geborene stellvertretende Informatikverantwortliche und Projektleiter Marc Bühler ist beim Amt für Militär und Zivilschutz zuständig für den Bereich IT-Betrieb. So für die Client-Server-Infrastruktur, den Fachapplikationsbetrieb, den ITSupport, den Betrieb der Client-Management-Suite von Altiris und die IT-Lehrlingsausbildung. Als Projektleiter koordiniert Bühler aktuell «IBIS08» (IT-Basisinfrastruktur Sicherheitsdirektion), ein amtsübergreifendes Projekt mit dem Generalsekretariat, den Statthalterämtern und dem Sozialamt.
Bertram Latzer



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