Innovation Day 07.11.2019, 16:52 Uhr

SIX-Experten über die Zukunft des Bargelds

Der Schweizer Franken könnte in einigen Jahren nur noch virtuell existieren. Am «Innovation Day» des Finanzdienstleisters SIX präsentierten Experten Szenarien für die Zukunft des Bargelds.
Alexander Verbeck von SIX präsentierte am «Innovation Day» Szenarien für die Zukunft des Geldes
(Quelle: computerworld.ch)
Schweden will bis 2030 das Bargeld abschaffen. Wie realistisch dieses Vorhaben für die Schweiz ist, war eines der Themen am «Innovation Day» des Finanzdienstleisters SIX in Zürich. Der Referent Alexander Verbeck, Head Cash Ecosystem bei SIX, gab einen Ausblick auf die Zukunft des Bargelds in der Schweiz in den nächsten fünf bis sieben Jahren. Seine Aussagen basierten auf einer Expertenbefragung, die SIX in dem White Paper «Future of Money» veröffentlicht hat.
Verbeck skizzierte das wahrscheinlichste Szenario für den Schweizer Franken bis 2025: Das Bargeld wird auch dann noch Bestand haben, jedoch dominieren elektronische Zahlungen. Für den Finanzplatz Schweiz ergeben sich laut Verbeck «dramatische» Veränderungen: Es wird eine gemeinsame Cash-Infrastruktur geben, um den Kostendruck zu senken. Wie demnächst in der EU (mit der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2) werden auch Schweizer Banken verpflichtet, offene Schnittstellen zu den Kundenkonten bereitzustellen. Es entstehen digitale Wallets, in denen Finanzinformationen verschiedener Institute mit Daten aus Drittquellen kombiniert werden. Auch Banken expandieren und offerieren Dienstleistungen über das Bankgeschäft hinaus, um den sinkenden Margen im traditionellen Geschäft entgegenzuwirken und um die Kundenbeziehungen nicht zu verlieren.
Parallel wird nach den Worten Verbecks die Zahl der Bankomaten um 30 bis 40 Prozent abnehmen. Einer oder wenige Bankomaten-Operatoren übernehmen den Betrieb der Maschinen. Auch in den Filialen werden wesentlich weniger Bargelddienstleistungen offeriert. So gehen die Bargeldbestände um 40 bis 60 Prozent zurück, was laut dem Experten hauptsächlich mit einem 40- bis 70-prozentigen Rückgang von Cash als Zahlungsmittel zu tun hat.



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