18.04.2008, 12:49 Uhr

Handy-Preise belasten Nokia-Ergebnis

Die rapid gesunkenen Preise für Mobiltelefone belasten das Ergebnis der finnischen Handy-Herstellerin Nokia.
Nokia-CEO Olli-Pekka Kallasvuo freut sich über die starke Position seines Unternehmens in den Schwellenländern.
Die finnische Mobiltelefonherstellerin Nokia prognostizierte für das erste Quartal einen Umsatz von 12,78 Milliarden Euro, konnte schlussendlich aber lediglich 12,66 Milliarden Euro verbuchen. Im Vorjahreszeitraum waren es 9,86 Milliarden Euro gewesen. Marktteilnehmer sprachen in ersten Reaktionen von enttäuschenden Ergebnissen und einem schwachen Ausblick.
Belastet wurde das Ergebnis der Finnen vor allem von Pensionszahlungen im Heimatland. Auch die Schliessung des Bochumer Werks schmälerte das Ergebnis. 81 Millionen Euro setzten die Finnen hier an. Die Restrukturierung des Gemeinschaftsunternehmens Nokia Siemens Networks schlug mit 100 Millionen Euro zu Buche. Hinzu kam, dass der durchschnittliche Verkaufspreis je Mobiltelefon binnen drei Monaten von 83 auf 79 Euro gesunken ist.
Den Hauptgrund für das Abbröckeln der Preise feierte Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo unterdessen als Erfolg: "Der Markt hat sich wie erwartet entwickelt, mit der grössten Nachfrage in den Schwellenländern, wo unsere Position sehr stark ist." Nokia und andere Handy-Hersteller bieten in den sich entwickelnden Märkten vor allem günstige Einsteigergeräte an, was den Durchschnittspreis weltweit immer weiter senkt, dafür aber die Stückzahlen in die Höhe treibt.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lieferte Nokia mit 115,5 Millionen Mobiltelefonen 27 Prozent mehr Geräte aus. Der Marktanteil verbesserte sich eigenen Angaben zufolge von 36 auf 39 Prozent.
Die Beteiligung Nokia Siemens Networks (NSN) machte im abgelaufenen ersten Quartal 74 Millionen Euro Minus nach einem ausgeglichenen Ergebnis im Schlussquartal 2007. Das Vorjahr lässt sich wegen der Kürze des Zusammenschlusses nicht als Vergleichszeitraum heranziehen. Der Marktanteil von NSN soll im laufenden Jahr stabil bleiben. Bei den Synergien aus dem Zusammenschluss sieht sich Nokia auf gutem Weg, die erwarteten zwei Milliarden Euro bis zum Ende des Jahres zu erreichen.



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