26.09.2008, 10:33 Uhr
Schweiz hinkt bei eHealth hinterher
Bis zum Jahr 2015 soll das gesamte Schweizer Gesundheitssystem digitalisiert werden. Am 8. Schweizerischen eHealthcare-Kongress in Nottwil, Kanton Luzern, tauschen sich Experten darüber aus.
Dabei stellte sich heraus, dass der Weg zum digitalen Gesundheitssystem hierzulande noch lang und steinig ist. So meinte der Gesundheitsökonom Willy Oggier, dass die Schweiz zeitlich nicht an vorderster Front ist. Man könne derzeit kaum Aussagen zur Qualität der erbrachten Leistungen machen. Das sei für die Akzeptanz und Weiterbildung von eHealth hierzulande mindestens gesundheitsökonomisch betrachtet schlecht, ist Oggier überzeugt. "Deshalb ist es wichtig, dass eHealth vermehrt zur Chefsache wird", meint er. Schliesslich sei es eine strategische Aufgabe für das gesamte Gesundheitswesen, so der Experte. Es gehe nicht darum, Masse zu produzieren, sondern die entscheidungsrelevanten Akteure im Gesundheitswesen zur Aktion und zur Qualität zu bewegen. "Die Schweiz braucht diese Innovation als rohstoffarmes Land ganz besonders", so das Votum des Gesundheitsexperten.
Am Nottwiler eHealthcare-Kongress wurde aber nicht nur angeprangert, sondernauch über Fortschritte in Sachen eHealth berichtet. So unterstreicht Heidi Hanselmann, Vorsteherin des Gesundheitsdepartements Kanton St. Gallen, die Bedeutung der Arbeitsgruppe (Bund/Kantone), die beim nächsten Schritt Standards für die Schweiz festlegen wird. Derweil ist laut Pierre-François Cuénod, Mitglied des FMH-Zentralvorstands, die Tätigkeit als Arzt ohne IT nicht denkbar. Die Ärzte möchten IT-Systeme, die Erleichterungen und interne Datentransparenz bringen, so der Spezialist. Cuénod zufolge ist eHealth bei der Einführung von Fallentscheidungen wichtig.
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Harald Schodl