18.04.2016, 11:08 Uhr

Verizon bleibt an Yahoo dran

Am heutigen Montag läuft die Frist für die Einreichung von Übernahmeangeboten an Yahoo aus. Verizon kristallisiert sich als Top-Übernahmekandidat heraus, während andere Unternehmen einen Rückzieher machen.
Unter den rund 40 Interessenten von Yahoo scheint sich Verizon als der aussichtsreichste Übernahmekandidat herauszukristallisieren. Nach Informationen des Wall Street Journals wird dagegen die Mediengruppe Time Inc. kein Übernahmeangebot einreichen - das Unternehmen hält es für zu schwierig, bei Yahoo das Steuer herumzureissen. Auch die Google-Mutter Alphabet, Comcast und AT&T haben sich nach Informationen des WSJ aus dem Gebotsprozess zurückgezogen. Stattdessen dürfte Top-Übernahmekandidat Verizon die grösste Konkurrenz unter den Privatkapitalgesellschaften haben, die sich ebenfalls für eine Übernahme von Yahoos Kerngeschäft interessieren, darunter Bain Capital, TPG und Advent International. Auch die britische Daily Mail soll nach wie vor in Gesprächen mit Financiers sein, ein Übernahmeangebot gemeinsam auf die Beine zu stellen.

Vier bis acht Milliarden US-Dollar

Für Yahoos Kerngeschäft dürfte ein Preis von vier bis acht Milliarden US-Dollar anfallen, schätzen Experten. Für Verizon wäre das zu stemmen -  zudem die Übernahme von Yahoos Kerngeschäft strategisch für das Telekomunternehmen sinnvoll wäre: Das Geschäft mit Festnetzanschlüssen befindet sich für Verizon im Rückgang; seine Festnetz-Breitband-Dienste in Kalifornien, Texas und Florida hat das Unternehmen erst kürzlich veräussert. Eine Übernahme von Yahoo würde dagegen zur Aufwertung seines digitalen Geschäfts und seines mobilen Breitbandangebotes beitragen. Die Abgabefrist für Übernahmeangebote für Yahoos Kerngeschäft war ursprünglich bis auf den 11. April 2016 angesetzt, dann aber um eine Woche verlängert worden. Für den morgigen 19. April wird der Finanzbericht für das erste Quartal 2016 erwartet. Trotz bereits heftiger Spekulationen war im Jahresabschlussbericht 2015 von einer möglichen Veräusserung des Yahoo-Kerngeschäfts noch nicht die Rede gewesen.



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