24.04.2015, 02:13 Uhr

Salt ist die neue Orange. Was sich ausser dem Namen noch ändert.

Neue Abos, neue Produkte, neue Dienstleistungen: Orange hat sich an der gestrigen Launch-Show mehr als nur einen neuen Namen gegeben.
Orange heisst ab sofort Salt. Das war die grosse Ankündigung der gestrigen Launch-Show. Aber keineswegs die Wichtigste. Aus unternehmerischer Sicht ist der Name zweitrangig. Bedeutend daran ist die damit verbundene endgültige Abspaltung von der ehemaligen Muttergesellschaft France Telecom (heute: Orange) und damit auch jährliche Einsparungen von rund 20 Millionen Franken Lizenzkosten. Bereits in 9 Monaten will man gemäss Salt-CEO Johan Andsjö mit der neuen Marke dieselbe Bekanntheit erreichen, welche Orange heute innehat. Entscheidender als der Markenname ist aber die Strategie. Orange ist und bleibt das Schlusslicht der drei grossen Schweizer Mobilfunkanbieter. Dies zu ändern muss das grosse Ziel von Salt und dessen neuem Besitzer Xavier Niel sein. Dass man dafür jedoch nicht eine Tiefpreisstrategie nutzen will, ist spätestens seit gestern Abend klar. Dafür sollen neue Abos, Produkte und Dienstleistungen den Weg nach oben ebnen.

Mit «Pass» auf Swisscoms Spuren

Salt wird ab Juni das Abo Pass anbieten, das nur einmal jährlich bezahlt werden muss. Der monatliche Gang zum Postschalter, den laut Johan Andsjö nach wie vor 50 Prozent der Kunden auf sich nehmen, soll also entfallen. 999 Franken - das entspricht 83 Franken pro Monat - kostet ein solch jährlicher Abopass, mit dem unlimitiert in der Schweiz telefoniert, getextet und gesurft werden kann. Es gibt auch günstigere Abos für Menschen bis 27 Jahre und Rentner sowie ein teureres, mit dem (limitiertes) Roaming genutzt werden kann. Wer 500 Franken mehr zahlt, erhält ein Smartphone «im Wert von bis zu 800 Franken» dazu. Günstig ist das keineswegs, das will man aber auch nicht sein. «Es ist mit dem GA der SBB vergleichbar», sagen die Kommunikationsprofis von Salt. Allerdings: Das Generalabonnement kann auch monatlich bezahlt werden. Aber auch wenn der Vergleich hinkt, die Abos können mit einer anderen Innovation punkten: Orange verspricht, dass unlimitiert auch wirklich unlimitiert bedeutet. Also keine «Fair-Use-Policy» wie zum Beispiel bei der Swisscom. Ob das allerdings stimmt, wird zu beobachten sein.

Packs: Vertrag mit Gadgets ...

Wer will, kann sich auch ein Abonnement in einem sogenannten Pack sichern, welches aus Smartphone, Tablet, SIM-Karten und Gadgets wie Bluetooth-Boxen und Kopfhörer besteht. Das Paket erhält, wer 1597 Franken bezahlt oder ein Zweijahresabo für 129 Franken/Monat abschliesst. Für Unternehmer kostet es 159 Franken im Monat oder 1508 Franken. Dafür gibt es nebst Tablet und Smartphone noch eine Tastatur und Microsoft Office.

...und 6 Wochen Rückgaberecht

Die dritte und wohl signifikanteste Änderung ist aber nicht bei den Produkten, sondern im Kundendienst zu finden. Fortan kann jeder Salt-Vertrag, jedes Abo und jedes Smartphone sechs Wochen lang zurückgegeben werden. Zudem wird Salt  dieses Jahr Wifi-Calling einführen. Damit kann über WiFi-Hotspots telefoniert werden. Alle Orange (respektive Salt-) Shops bleiben zwecks Umbau bis am Montag, 27.04., geschlossen. Die Webseite wird von Freitag, 21.00 Uhr bis Montagmorgen ebenfalls nicht erreichbar sein und der Kundendienst steht am Wochenende nur eingeschränkt zur Verfügung. Das war sie also, die grosse Salt-Show. Was wir davon halten, kann in unserem Kommentar nachgelesen werden.



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