Mit Konvergenz aus der Nische

Netzwerkriesin Cisco Systems will aus der Nische raus, in der sie noch im letzten Jahr der Gartner Quadrant «Unified Communications» angesiedelt hatte. Software-Anbieter wie IBM oder Microsoft lagen weit vor der Netzwerkerin. Das war laut Cisco aber bevor das «Business Communications Solution» (BCS) genannte KMU-Komplettangebot lanciert war, das jetzt mit diversen neuen Tools wie dem «Unified Personal Communicator» (UPC) ausgebaut worden ist. Einen Konflikt mit den Software-Anbietern sehen die Kalifornier nicht, weil sie bestehende Lösungen als komplementär zu ihrer eigenen sehen.

Jedenfalls ist Cisco jetzt mit ihrem einheitlichen Kommunikationssystem «Unified Communications System» (UCM) gestartet, das mit über 30 BCS-Erweiterungen und einigen echten UCM-Novitäten den grössten Produktelaunch der Firmengeschichte darstellt. Die Netzwerkriesin setzt damit ganz auf konvergente Systeme. «Das klassische TK-Anlagengeschäft ist tot», sagt dazu Clive Sawkins, Ciscos Emea-Chef für IP-Kommunikation.

UCM basiert auf der service-orientierten Netzwerkarchitektur (Sona) und ist als offene, erweiterbare Plattform für alle Arten von Echtzeitkommunikation in Unternehmen vorgesehen: Präsenzdienste genauso wie mobile Applikationen und Netzwerkservices. Ciscos Anspruch ist es, den nahtlosen Informationsaustausch für Sprach-, Video- und Datenkommunikation zu vereinfachen.

Neben dem Ausbau der bisherigen Callcenter-, Telefonzentralen- und Konferenzlösungen sind Novitäten zu verzeichnen wie der «Unified Presence Server» (UPS), der die Anwesenheit von Mitarbeitern protokolliert und das jeweils benutzte Endgerät registriert. Und neu ist auch der bereits genannte UPC. Er verspricht, die Verbindung zwischen Desktop, Netzwerk und Telefon per Mausklick abzuwickeln und zu vereinfachen. Konvergenz signalisiert Cisco zudem mit der Unterstützung des Voip-Protokolls SIP (Session Initiation Protocol), über das Endgeräte anderer Hersteller eingebunden werden. Im mobilen Bereich wird künftig mit Nokia kooperiert.