21.05.2012, 10:34 Uhr

Justiz-Thriller in der Telco-Branche

Gegen drei Mitarbeiter von Orange, Sunrise und Swisscom hat die Genfer Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet. Der Grund: Sie sollen vertrauliche Daten an Drittanbieter weitergegeben haben.
Drei Mitarbeiter von Orange, Sunrise und Swisscom haben vertrauliche Daten an Drittanbieter weitergegeben und wurden deswegen festgenommen, berichtet das Westschweizer Radio RTS. Staatsanwalt Yves Bosetta gibt als Untersuchungsgrund an, dass die Betroffenen mit dem Verkauf von Informationen das Radio und Fernsehgesetz verletzt hätten. Dabei soll es sich um Listen mit Telefonnummern handeln, welche für «hunderttausende von Franken» in den letzten fünf Jahren vor allem an ein Detektivbüro im Kanton Waadt verkauft wurden. Sunrise-Sprecher Tobias Kistner teilt Computerworld.ch mit, «dass am vergangenen Mittwoch einer unserer Mitarbeiter festgenommen wurde». Der betroffene Mitarbeiter ist vorübergehend freigestellt, es gelte aber die Unschuldsvermutung, sagt Kistner weiter. Anders sieht es bei Orange aus: «Der Mitarbeiter war geständig und wurde letzten Freitag fristlos entlassen. Wir evaluieren momentan, ob wir eine Strafuntersuchung einreichen wollen», sagt Therese Wenger, Orange-Mediensprecherin. Auch die Swisscom bestätigt, dass einer ihrer Angestellten verhaftet wurde, aufgrund des laufenden Verfahrens wollten die Unternehmen keine weiteren Angaben machen. Die bisherigen Sicherheitrichtlinien werden aber überprüft und gegebenenfalls angepasst.



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