Harddisk-Mangel 13.12.2011, 10:52 Uhr

Intel sieht Chance

Dem derzeit weltweiten Mangel an Harddisks kann Intel auch etwas Gutes abgewinnen. Die Firma hofft dadurch, mehr Festkörperspeicher zu verkaufen.
Intel-CFO Stacy Smith kann der Flut in Thailand auch Positives abgewinnen
Doch zunächst muss der Chipgigant erst einmal Umsatzbussen einstecken. So hat Intel am Montag bekannt gegeben, dass der Umsatz in diesem Quartal von 14,7 Milliarden auf 13,7 Milliarden Dollar gesunken ist. Grund sei hauptsächlich die Flutkatastrophe in Thailand und die damit zusammenhängende Kanppheit an Festplatten. Letztere führt zu höheren Hardwarepreisen und zu weniger Rechnerverkäufen, was wiederum den Absatz an Prozessoren erlahmen lässt. Doch Intel kann der derzeitigen Lage auch Positives abgewinnen. Zumindest längerfristig hofft der Chipgigant, dass dadurch die Verkäufe von Ultrabooks gesteigert werden können. Dies wiederum nützt Intel in zweifacher Hinsicht: Erstens kann die Firma dadurch den Tablet-Boom etwas ausbremsen, den sie verschlafen hat. Zweitens verwenden Ultrabooks keine Festplatten sondern Solid State Disks (SSD), die unter anderem auch Intel herstellt und von denen genügend produziert wurden. Die Festkörperspeicher sind wegen dem Mangel an beweglichen Teilen schneller und verbrauchen weniger Strom. Allerdings sind die SSD heute noch fünf bis zehn Mal teurer als klassische Harddisks. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Dramatischer HD-Preisanstieg
«Wir werden Möglichkeit beim Schopf packen, dank der Harddisk-Knappheit mehr SSD abzusetzen», ist denn auch Intel-CFO Stacy Smith überzeugt. Allerdings mochte er nicht bekannt geben, ob und in welchem Ausmass der Chipgigant die Produktion von Ultrabook-Bestandteilen und SSD ankurbeln will.

Mehr als doppelt so teuer wie im Oktober

Wie extrem derweil die Preise für Festplatten in den letzten Wochen gestiegen sind, lässt sich derweil auf der Preisvergleichsseite Toppreise.ch veranschaulichen. Die Seite bietet nämlich auch ein Grafikfunktion an, mit der die Preisentwicklung von einzelnen Produkten auf einer Zeitachse dargestellt werden kann. Nimmt man eine beliebige Harddisk, kann man sehr schön sehen, dass sich der Preis seit dem Oktober bis heute mehr als verdoppelt hat. Beim von Computerworld.ch zufällig ausgewählten Beispiel, einer 500-Gigabyte-Platte von Western Digital, stieg der Preis von rund 64 Franken auf satte 141 Franken an (vgl. Grafik).



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