03.06.2009, 11:37 Uhr

Ellison hält Plädoyer für Java

Der künftige Besitzer von Java, Oracle-CEO Larry Ellison, hat an der Entwicklerkonferenz Javaone in San Francisco eine Lobeshymne auf Sun und den Erfinder der Programmiersprache, James Gosling, angestimmt. Zudem verspricht er, deren Werk weiterzuführen.
Oracle-CEO Larry Ellison beschwichtigt während der Entwicklerkonferenz Javaone die Java-Programmierer.
Mit seinen Aussagen hat Ellison versucht, die Gemüter der Java-Entwickler zu beruhigen. Oracle und seine Wenigkeit stünden fest hinter der Programmiersprache.
Oracle ist dabei, die Java-Mutter Sun Microsystems für 7,4 Milliarden Dollar zu übernehmen.
"Wir werden als Oracle-Sun mehr in Java investieren und die Entwicklergemeinde ausweiten", sagt Ellison während seiner Keynote. Dabei betont der Oracle-Chef erneut, dass die Middleware des Datenbankriesen "zu 100 Prozent auf Java basiert". "Java ist für uns so attraktiv, weil es offen ist und eine Erweiterung der Plattform erlaubt", setzt Ellison in seinem Lobgesang fort. "Deshalb wird auch unsere nächste Generation von Business-Applikationen, Fusion, vollständig auf Java aufbauen", meint er. Dies sei attraktiv, sowohl für die Kunden der Firma als auch für Java-Entwickler weltweit.
Daneben fand Ellison anerkennende Worte für die Urheber von Java. Sun und Java-Gründer James Gosling hätten einen fantastischen Job gemacht, indem sie nicht nur die Programmiersprache erfunden, sondern auch für deren Verbreitung, Erweiterung und Offenlegung gesorgt hätten. "Wir werden das fortführen", verspricht Ellison.
Auch JavaFX geniesst die Unterstützung des künftigen Hausherrn. Ellison hofft dabei, dass die Erweiterung für Multimediainhalte in Webseiten Ajax (Asynchronous JavaScript and XML) überholt. Laut Ellison wollen viele Programmierer nicht mit Ajax entwickeln. "Mit JavaFX können wir dagegen fantastische Benutzerschnittstellen schreiben", postuliert der Oracle-Boss.
Zuvor hatte Sun-Gründer Scott McNealy auf einen noch weissen Fleck auf der Java-Landkarte hingewiesen. Ohne das iPhone von Apple namentlich zu nennen, hat McNealy darauf hingewiesen, dass es ein Gerät gebe, das den Zugang für Java verweigere. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Ellison und Apple-Gründer Steven Jobs andeutend, machte der langjährige Sun-Kapitän den Vorschlag: "Sprich doch mal mit Steve darüber, Larry. Das wäre fabelhaft".
Daneben kam McNealy die Hauptaufgabe zu, den bevorstehenden Merger zwischen Oracle und Sun zu loben. Die Übernahme ist denn auch ihm zufolge "absolut eine gute Sache".
Das sehen viele Javaone-Teilnehmer etwas anders. Sie befürchten vor allem, dass Oracle in Sachen Open-Source zurückbuchstabieren wird. Sun hatte neben Java auch den Quelltext des hauseigenen Unix-Derivats Solaris offengelegt.



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