«Digital First» in stürmischen Zeiten»
Es gibt einen leichten Aufwärtstrend
Generell verweist der Reifegrad der Digitalisierung in den befragten Firmen im Vergleich zum Vorjahr auf einen leichten Aufwärtstrend. Das ist ein positiver Befund. Dennoch haben die meisten Unternehmen noch ein gutes Stück Arbeit vor sich, denn es ist augenfällig, dass der Anteil der Firmen in den beiden fortgeschrittenen Phasen (begrenzte Umsetzung und umfassende Umsetzung) im Vergleich zu 2022 unverändert geblieben ist. Lediglich in den Phasen Evaluierung, Planung und Pilot ist eine Rechtsverschiebung festzustellen. Somit ist unsere klare Empfehlung, keineswegs zu lange in einer Phase zu verweilen, sondern die Digitalisierung kontinuierlich zu verbreitern und zu vertiefen.
Die digitale Transformation ist eine Reise und wird kontinuierlich fortschreiten. Der nächste Schritt der digitalen Evolution ist das «Digital Business». IDC definiert digitales Business als eine Organisationsform, in der die Wertschöpfung auf dem Einsatz digitaler Technologien basiert. Dazu gehören interne und externe Prozesse, die Art und Weise, wie eine Organisation mit Kunden, Lieferanten und Partnern zusammenarbeitet, das umfassende proaktive und wertschätzende Einbeziehen aller Mitarbeitenden, sowie die Gesamtheit der Produkte, Dienstleistungen und Erfahrungen, die angeboten werden. IDC beobachtet im globalen Massstab in den letzten Monaten und Jahren eine rasche Beschleunigung der digitalen Transformation, sodass es nun Zeit für diesen nächsten grossen Schritt ist.
«Digital First» ist ein wichtiger Baustein
Es ist deshalb zweckmässig, «Digital First» mit in die Betrachtung einzubeziehen. IDC ist der Meinung, dass dies ein wesentlicher Baustein auf dem Weg in die Zukunft ist, und dass jeder CEO/Geschäftsführer eine Strategie entwickeln muss, um im Zeitalter der digitalen Wirtschaft erfolgreich zu sein. Das Ziel der meisten Firmen sind neue Wertschöpfungsquellen durch digitale Produkte, digitale Dienstleistungen und digitale Erfahrungen. Doch nicht alle CEO/Geschäftsführer sind für den erforderlichen Wandel bereit. Weitere Studien von IDC zeigen, dass fast jeder Zweite Hilfe bei der Entwicklung und Umsetzung einer «Digital First»-Strategie benötigt. Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Strategie ist digitales Know-how. Dabei stehen nicht technologische Bits und Bytes im Mittelpunkt. Es geht darum, das digitale Geschäft zu führen, die Teams aufeinander abzustimmen, den fähigsten Mitarbeitern Raum zu geben sowie Erkenntnisse und die digitale Strategie gezielt umzusetzen. Kurz gesagt: Geschwindigkeit und Agilität zu ermöglichen und Innovation zu entfesseln. Das erfordert aber auch eine veränderte Form der Zusammenarbeit mit den IT-Anbietern.
Fazit
Die aktuellen Herausforderungen zwingen auch eher zurückhaltend agierende Firmen, den Nutzen von «Digital First» und digitalem Business zumindest zu prüfen. Viele Entscheider beschreiten den Weg der digitalen Transformation ihrer Unternehmen bereits mit sichtbarem Erfolg, denn die Zukunftsfähigkeit einer Firma entscheidet sich mit den besten Ideen und dem Einsatz moderner Technologie. «Digital First» ist kein Selbstläufer und erfordert eine Veränderung der gesamten Organisation. Behalten Sie dabei kurzfristig erforderliche Veränderungen sowie langfristige Zielsetzungen im Blick und verfolgen Sie immer einen ergebnisorientierten Ansatz.
Der Autor
Matthias Zacher
ist Senior Consulting Manager beim Marktforschungs- und Beratungshaus IDC. www.idc.com

Autor(in)
Matthias
Zacher