04.03.2011, 10:06 Uhr

Cisco plant den Hochfrequenz-Switch

Netzwerkkrösus Cisco Systems will einen Switch fürs Rechenzentrum vorstellen, der sich vor allem für die Abwicklung von Börsengeschäften mit hoher Frequenz eignen soll.
Der Switch ist zwar noch nicht offiziell lanciert, auf der Cisco Webseite befand sich für kurze Zeit aber ein Kurzbeschrieb der Schaltzentrale. Demnach wird es sich beim Nexus 3000 um einen 10-Gigabit-Ethernet-Switch handeln mit niedrigen Latenzzeiten und hoher Portdichte, der sich an Börsenhändler richtet. Die in einem Serverschrank platzierbare Einheit schaltet auf den Schichten 2 und 3 des OSI-Modells, und dies ohne nennenswerte Verluste punkto Durchsatz (wire-rate). Daneben werden Protokolle für Ein- und Mehrpunkt-Verbindungen, sogenanntes Unicast- und Multicast-Routing unterstützt.
Offiziell wollte Cisco die Pläne nicht kommentieren. Doch unsere US-Schwesterzeitschrift «Networkworld» hat erfahren, dass der Nexus 3000 auch eine Antwort auf den Fabric-Switch QFX3500 von Konkurrent Juniper sein soll. Diese erste Schaltzentrale in der QFabric-Reihe - die Frucht des vier Jahre alten Entwicklungsprojekt Stratus - soll es erlauben, mehrere Rechenzentren-Switches logisch zu gruppieren und als eine Einheit zu behandeln - sozusagen zu einem Monsterswitch zusammenzufassen.
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Laut Insidern soll der Nexus 3000 auf dem selben Trident-Chipset von Broadcom basieren, wie er im QFX3500 schon verwendet wird. Falls dies zutrifft, ist dies ein Novum für Cisco. Denn die Firma legte immer wert auf die interne Entwicklung ihrer eigenen Asics, um die Produkte in eine Grossarchitektur einbinden zu können, die wiederum Ciscos Margen sicherte und verhinderte, dass die Produkte zur Massenware ab Stange wurden.
Allerdings sei der Nexus 3000 nicht Teil des Fabric-Projekts von Cisco, das unter der Bezeichnung «Jawbreaker» entwickelt wird, wie Cisco-Mitarbeiter versichern. Dieses weise zwei Komponenten auf: «Matrix» soll das Herz des Gewebes werden und mit dem geplanten 40-Bigabit-Ethernet-Switch von Juiper konkurrieren. Daneben ist «Sentinel» geplant, eine neue Schaltzentrale mit 48 10-Gigabit-Ethernet-Ports und vier 40-Gigabit-Uplinks, die auf Broadcoms nächstem Chipsset Trident+ basieren soll.
Die beiden Geräte sind allerdings noch Zukunftsmusik, sie sollen Ende 2012 auf den Markt kommen, wie Networkworld erfahren hat. Offiziell wollte Cisco auch diese Informationen nicht kommentieren. John McCool, bei Cisco fürs Rechenzentrengeschäft verantwortlich, weist zudem von sich, dass der Netzwerkriese auf Juniper reagiere. «Wir haben den Übergang zur Fabric-basierten Netzwerkerei bislang bestimmt», ist McCool überzeugt.



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