Weshalb bunte Büros kein Zukunftsgarant für jedes Unternehmen sind

Akustik und Düfte

CW: Wenn wir uns das Design moderner Büros ansehen – welche Rolle spielen Materialien, Akustik oder gar die Olfaktorik?
Ackermann: Düfte können durchaus Orientierung im Gebäude geben und Vertrauen schaffen. In Layout-Workshops, in denen wir konkrete Grundrisse mit Kunden erarbeiten, indem wir die Möbelbausteine als Kärtchen zusammen zu einem Grundriss puzzeln, haben wir festgestellt, dass der haptische Aspekt und die manuelle Tätigkeit eine viel grössere Verbindlichkeit zum Thema «mein Arbeitsplatz» schaffen. Wir haben viel weniger Änderungsschleifen und eine grosse Akzeptanz. Hier entstehen Dynamiken, die positiv besetzt sind, und das macht auch uns grosse Freude.
CW: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Arbeitsumgebungen immer wieder verändert – nach den von Ihnen angesprochenen 60er-Jahren folgten eher nüchterne Bürodesigns. Jetzt kommen die bunten Büros von Start-ups. Wie sehen Büros Ihrer Meinung nach in 20 Jahren aus?
Ackermann: Das Leben verläuft immer in Wellenbewegungen. Wenn wir also in die Glaskugel gucken wollen, um zu sehen, wie Büros in 20 Jahren aussehen, wäre die erste Annahme, dass es ähnlich trist und grau und funktional ist wie es vor 20 Jahren war. Die echte Hoffnung allerdings ist, dass wir in 20 Jahren nicht in Büros und Arbeitsplätzen denken, sondern in Möglichkeitsräumen, in denen Menschen authentisch sein und sich weiterentwickeln können und vor allem mit grossem Vertrauen in sich und ihre Unternehmen wirksam sind.
CW: Entsprechend einer positiven Work-Life-Balance …
Ackermann: Im Idealfall gibt es den Begriff Work-Life-Balance nicht mehr. Arbeiten ist ein Aspekt des Lebens, den ich als Individuum in meiner Gemeinschaft so gestalte, dass für alle ein Flow-Gefühl spürbar ist.



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