ZKB: «Sicherheit hat in der Cloud die höchste Priorität»

Weiterhin «IT made in Chreis 5»

CW: Welche Konsequenzen hat der Cloud-Entscheid für die IT-Organisation?
Schmidli: Eine Veränderung kommt sicherlich auf die Mitarbeitenden zu. Diejenigen, die heute für den Infrastrukturbetrieb zuständig sind, werden sich morgen um das Management von Cloud-Ressourcen kümmern. Dafür wollen wir sie fit machen.
Ein zweiter Aspekt ist der Nachwuchs: Die Absolventen werden heute für Cloud-Technologie ausgebildet. Weil wir bis anhin nicht auf die Cloud gesetzt haben, waren wir weniger attraktiv für Studienabgänger. Das ändert sich nun, sodass wir uns noch stärker auf die «IT made in Chreis 5» fokussieren können.
Neben den personellen Faktoren wird es Veränderungen bei der Technologie geben: Anstatt die eigenen Systeme zu steuern und zu überwachen, kontrollieren wir in Zukunft die Ressourcen und Workloads in der Cloud. Wenn die Systeme nicht mehr bei uns im Rechenzentrum laufen, müssen wir die Business Continuity und die Sicherheit im Blick behalten. Neu überwachen wir zusätzlich Leitungen und den Traffic ausserhalb unseres eigenen Netzwerks.
Remo Schmidli von der Zürcher Kantonalbank will auch in Zukunft eine «IT made in Chreis 5»
Quelle: ZKB
In den vergangenen zwei Jahren haben wir schon einige Erfahrungen damit gesammelt, wie Software für die Cloud entwickelt werden muss. Dies wird nun zum Standard. Unsere Architekten und Programmierer haben die Vorgabe, Neuentwicklungen immer Cloud-ready zu entwerfen. Oder sie direkt mit Cloud-Technologien wie Containern umzusetzen.
CW: Hier höre ich heraus, dass von einem grossen Mitarbeiterschwund in der IT der ZKB nicht auszugehen ist.
Schmidli: Richtig. Die Cloud-Migration ist für uns kein Grund für einen Stellenabbau. Vielmehr wollen wir mit den neuen Technologien auch künftig ein attraktiver Arbeitgeber für IT-Talente sein.
CW: Welche Veränderungen für den Bankbetrieb sind zu erwarten durch die Cloud-Adaptation?
Schmidli: Viel vom Wechsel werden Kunden und Berater zunächst nicht bemerken – denn es wird eine Migration der Infrastruktur von einem Rechenzentrum in ein anderes. Im Betrieb werden wir dann anschliessend zeigen, dass wir neue Funktionalitäten und Produkte schneller als bis anhin umsetzen können. Damit können Kunden und Berater künftig schon merken, dass die IT neu schneller liefern kann.
Bei den Produktinnovationen ist in erster Linie das Business gefragt: Die Kolleginnen und Kollegen müssen mit uns zusammen lernen, die neuen Möglichkeiten der Cloud zu nutzen. Wenn dort Anforderungen gestellt werden, die mit der Cloud besser oder schneller umzusetzen sind, dann kann die IT jetzt zusätzliche Mehrwerte bringen.



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